So, jetzt kann ich mir endlich mal was Zeit nehmen für eine angemessene Antwort.
Es ist etwas schwer einen guten Anfang zu finden, weil die Frage nach guten Draftformaten relativ simpel ist, auf die letzten Jahre gesehen zumindest. Outstanding gut gelten halt 3x Rise of Eldrazi, 3x Innistrad, 3x Khans, Modern Masters 1 bedingt auch 3x Return to Ravnica. Man könnte jetzt in unendlicher Ausführlichkeit einzeln analysieren, warum jedes einzelene dieser Formate gut war, aber das ist relativ müssig und für dein Ziel einer besseren Cubeliste auch gar nicht SO relevant. Der größte Punkt, den all diese Formate richtig gemacht haben und was sie mit Cubedesign grundsätzlich gemein haben ist die geringe Anzahl von Karten ohne klar definierten Zweck/Nützlichkeit/Power. Das selbst augenscheinlicher Crap wie Dream Twist sich als wertvoller und wichtiger Bestandteil des Formats gezeigt hatte war ein bedeutender Teil, warum grade Innistrad so gut war. Aber das ist letztlich das Grundprinzipp von Cube, daher lernt man daraus nicht unbedingt viel.
Wirklich interessant sind die Editionen, welche in gewissen oder meheren Bereichen deutliche Defizitte hatten und zu schauen, wo diese in den besseren Editionen oder Draftformate glösst werden.
Fangen wir mal bei M14 an. Das Set ist bekannt dafür, dass aggressive Strategien sehr wenig Support hatten und das Set ein fürchterliches Durdeln war. Das Opportunity Deck war tendenziell einfach das beste im Format und wurde wenig bestraft dafür sehr langsam zu sein. Und das Verhältnis zwischen "ich kann durdeln" und "Das Aggrodeck braucht zumindest eine realistische Chance" ist eine schwierige Balance, die grade beim Cubedesign zu beachten ist ( und grade in Powered Cubes oft vernachlässigt werden zu Gunsten der Absurditäten).
Während Removal für Blocker zwar Aggro helfen ist eine sehr starke Removalshell eher nachteillig für Aggrodecks. Der Schlüssel liegt hier in Karten, welche lediglich dem Aggrodeck wirklich helfen Dmg durch zu bekommen und für andere Decks weniger attraktiv sind. Goblin Heelcutter, Wrap in Flames, Barrage of Boulders sind alles gute bis passable Karten aus den besseren Formaten, welche diese Aufgabe angehen.
Das Powerlevel der Karten ist natürlich je nach Cubeumgebung eher mässig ( wobei Heelcutter gar nicht zu unterschätzen ist), aber um auf Beispiele aus dem Legacycube zu springen: Flametongue Kavu vs Hellrider sind beide seit langem dort vertretten, aber grade der Kavu kann für das Design des Cubes ein zweischneides Schwert darstellen, da er gegen Aggro durchaus besser ist als für Aggro.
Vor allem für deinen Punkt c) ist das wohl ein wichtiges Element.
Deinen Punkt a) weiss ich nicht so ganz, auf was du da analysieren willst. Farbverhältnisse sind doch in der Regel immer sehr gleich, hier gibt es eher Probleme, wenn eine bestimmte Farbe oder Farbkombination enorm viel schlechter ist als der Rest. Ein Musterbeispiel von Fail ist halt hier Avaycn Restored, wo Schwarz sehr sehr schlecht war und teilweise nicht einen schwarzen Drafter in "kompetetiver" Situation erlaubt, wenn nicht die richtigen Uncommons/Rares geöffnet wurden. Allerdings sind solche Fehldesigns schwerlich in einen Cube zu übertragen, weil man dafür extrem schwache Strategien/Konzepte als Hauptthema für eine Farbe etablieren müsste, was jetzt wohl kaum das Problem ist meistens. Bin mir nicht so ganz sicher, wo du dabei hin willst.
Manafixing ist tendenziell eher ein unproblematischer Teil. Sofern man keine großen Multicolorthemes durchziehen will ist das notwenidge Manafixing. In Full Alara Block Draft war das etwas lackluster, aber tendenziell ist hier manchmal sogar weniger mehr. Im "gewöhnlichen" Cube hat man so reiches Manafixing oft, dass Duals/Fetchies einsammeln und gute Karte zusammen werfen fast zu sehr belohnt wird, besonders da die besseren Formate der letzten Jahre bewiesen haben, dass ein Format eher besser wird, wenn es klar umrissende Archetypen gibt, welche die Leute gezielt draften können.
Ein gewisses Level an Manafixing ist sicherlich immer Notwendig, aber man sieht halt insbesondere in den Nicht Multicolorformaten, dass man etwas dafür arbeiten/investieren muss.