Zum Inhalt wechseln


Dragno

Registriert seit 11. Jun 2009
Offline Letzte Aktivität 23. Aug 2023 14:04

#1394654 Fast ZOO

Geschrieben von Dragno am 05. Oktober 2017 - 08:18

Mich wundert ein bisschen, dass du Deathblade bisher gar nicht berücksichtigt hast. Das wird, wie Nekra schon angesprochen hat, momentan wieder viel gespielt und müsste, zumindest nach deiner Analyse, dein Angstgegner sein. Da kommen Deathrite Shaman, Baleful Strix, True-Name Nemesis und Stoneforge Mystic mit Umezawa's Jitte und Batterskull zusammen, oft auch zusätzlich Wasteland. Da es sich bei dem Deck um einen relevanten Metafaktor handelt, sollte es schon eine Rolle bei der Entscheidung spielen, ob man Zoo spielen will oder nicht.




#1394570 Custom Card Contest 12

Geschrieben von Dragno am 04. Oktober 2017 - 16:06

Bewertung
 
Da die Bewertungsmethode die letzten Male gut ankam, wieder nach dem gleichen Schema.
Ich werde die Bewertung anhand von vier Kriterien vornehmen, die auch essentielle Rollen bei der Entstehung echter Magickarten spielen: Design, Development, Creative und Editing. Im Design geht es um die generelle Idee der Karte, das Colorpie und die mechanische Umsetzung. Eleganz, Innovation und Designsicherheit können hier zu positiver Bewertung führen. Beim Punkt Development betrachte ich die Karte anhand ihrer Rarity im Limited, sowie ihre Auswirkungen für verschiedene Constructedformate. Außerdem versuche ich zu beurteilen, wie gut die Karte bei ihrer (vermeintlichen) Zielgruppe ankommt. Im Creative achte ich auf den Flavor der Karte, vor allem der Zusammenhang von Name, Artwork, Kartentyp, Flavortext und Mechanik wird hier auf die Probe gestellt. Einen kleinen Teil macht am Ende noch das Editing aus: Wie sicher ist das Wording, wie gut der Einsatz des Karteneditors? Steht alles auf der Karte, was darauf gehört? Hier geht es aber mehrheitlich um Kleinigkeiten. Bei der abschließenden Bewertung werde ich natürlich vor allem eine Gewichtung auf die Umsetzung des Wettbewerbsthemas legen.
 
Ashiok, Grand Schemer by RainJosh
Angehängte Datei  Ashiok, Grand Schemer by RainJosh.jpg   41,8K   0 Mal heruntergeladen

Design: Ashiok, Nightmare Weaver hat ein großartiges Design. Das liegt nicht nur daran, dass das Exil als klar durchgezogenes Thema erkennbar ist, sondern auch daran, dass alle drei Fähigkeiten super ineinandergreifen: Die erste Fähigkeit greift die Library an, die dritte Fähigkeit Hand und Graveyard und die zweite Fähigkeit wird von den anderen beiden gespeist. Ashiok schafft Kartenvorteil und Disruption auf innovative Weise und ist einer der stärksten CMC3 Planeswalker, obwohl er im Zug des Ausspielens weder Kartenvorteil, noch Boardimpact machen kann. Deiner Karte fehlen die Subtilität und das Ineinandergreifen der Fähigkeiten völlig. Sowohl +1 als auch -3 machen Kartenvorteil, -3 ist Boardimpact, -10 gewinnt das Spiel – alles andere als subtil. Eine Verbindung zwischen den Fähigkeiten ist nicht wirklich zu erkennen, aber immerhin teilen sich die erste und letzte Fähigkeit das Thema des Exils. Diese beiden Abilities passen auch gut zum mechanischen Themenkomplex, den Ashiok abdeckt: Die erste stellt eine Form des Discard dar und während Ashiok, Nightmare Weaver keinen Discardeffekt hat, ist der Charakter im Flavor vieler Discard-Spells repräsentiert. Die Ultimate deines Walkers ergänzt die des Originals um das exilen der Library und erinnert damit an die Ultimate von Jace, the Mind Sculptor. Die mittlere Fähigkeit wirkt dagegen fehl am Platz und passt für mich nicht wirklich zu Ashiok. Besser wäre gewesen, einen Klon einer Kreatur zu erschaffen, die mit Ashiok exiled wurde. Erinnert an das Original, wäre aber durch fixierte Loyaltykosten, den Illusion-Rider und die Wiederholbarkeit mit derselben Kreatur anders genug, um innovativ zu sein.
Development: Das ist eine Menge farbiger Manasymbole! Kein CMC4-Planeswalker hat mehr als drei davon und auch das hat nur Tamiyo, Field Researcher. Genau genommen hat nur Nicol Bolas, Planeswalker so hohe Farbanforderungen wie dieser Walker und der kostet 8 Mana! Dafür bekommt man einen Planeswalker mit derselben Loayalty-to-CMC-ratio wie Elspeth, Knight-Errant, der sofort Kartenvorteil erwirtschaftet. Die +1 ist strikt besser als die von Liliana Vess, die -3 ist schwer mit anderen Planeswalkern vergleichbar. Da man aber strikt UB sein muss, um die Karte zu spielen, wird man vermutlich eher Value-Kreaturen kopieren, als welche mit starken Combatfähigkeiten. Ich hätte durchaus Lust, mir mit Ashiok (je nach Format) zusätzliche Hostage Taker, Snapcaster Mage oder Solemn Simulacrum zu bauen. Die Ultimate gewinnt im Normalfall (außer EDH, wo dafür auch alle Gegner betroffen sind) noch krasser als die von Jace, the Mind Sculptor, kommt aber einen Zug später (bzw. zwei Züge, wenn man will, dass der Planeswalker überlebt). Die Fähigkeiten sind auf jeden Fall stark für ihre Loyalitätskosten angesetzt und auch die Grundloyalität ist ziemlich hoch. Die starken Farbanforderungen relativieren dies zwar wieder, aber das Development ist definitiv am höheren Ende des Akzeptablen angesetzt.
Creative: Das Artwork ist super … aber leider schon auf einer echten Magic-Karte verwendet, nämlich auf der IDW Promo von Duress. Außerdem werden auf einem Planeswalkerartwork keine anderen Figuren dargestellt, schon gleich keine anderen Planeswalker! Die erste und letzte Fähigkeit passen zum Feeling von Ashiok, die mittlere eher weniger. Ashiok ist kein Illusionist wie Jace, Cunning Castaway sondern ein Planeswalker, der die (Alp)Träume von anderen manipuliert bzw. diese zum Leben erweckt. Diesem Charakter eine klar mit Illusionen verbundene Fähigkeit zu geben, stellt in meinen Augen einen Bruch im Flavor dar, vor allem auch weil der Bezug zum Exil fehlt, über das zuvor die Traumwelt repräsentiert wurde. Der Name der Karte mag mir nicht so zusagen, obwohl er vermutlich einfach aus der letzten Abschnittsüberschrift im Wiki-Artikel zu Ashiok übernommen wurde. Leider ist kürzlich erst ein anderer Planeswalker in denselben Farben erschienen, der einen sehr sehr ähnlichen Namen hat. Ich hätte eher versucht, wie beim Original den Namen auf die Fähigkeiten zu beziehen und hätte die Karte vielleicht Ashiok, Terror of Dreams oder etwas Ähnliches genannt. [Das Artwork habe ich noch nicht in guter Auflösung finden können, wäre super wenn du mir das per PM schicken könntest.]
Editing: Planeswalker sind jetzt legendär, das hättest du durchaus bereits mit aufnehmen können. Immerhin hat es ja zumindest ein Beitrag vor deinem vorgemacht. Die Illusion-Ability triggert inzwischen eigentlich nur noch auf Spells (siehe Labyrinth Guardian und Jace, Cunning Castaway). Das Artwork ist von Michael Komarck. Dein Wording ist sonst tiptop. Es ist halt nicht der aktuelle Frame und die Copyrightzeile ist nicht ausgefüllt.
Fazit: Die Karte ist vermutlich der Sieger in jedem Controlmatchup, wenn man sie resolven kann. Dafür muss man aber blau-schwarz sein und darf vermutlich keine colorless Länder spielen. Das Balancing der Fähigkeiten ist gut, allerdings sind sie nicht so gut aufeinander abgestimmt und eine passt einfach gar nicht zu Ashiok. Das macht das Design deutlich unrunder, als es hätte werden können.
 
Dack, Cunning Pilferer by Yaloron
Angehängte Datei  Dack, Cunning Pilferer by Yaloron.jpg   40,52K   0 Mal heruntergeladen

Design: Also entweder funktioniert eine der Fähigkeiten anders, als du denkst dass sie funktioniert, oder hier ist beim Design einiges schief gelaufen. Verstehe ich das richtig, dass ich mit der 0-Ability nur Marken bekomme, wenn ich vorher die -3 aktiviert habe? Klar gibt es Ausnahmen, die es möglich machen, schon vorher an gegnerische Permanents zu kommen (Gonti, Lord of Luxury, Hostage Taker oder ein gegnerisches Donate). Aber wenn ich den Planeswalker in Zug 3 lege und mein Gegner keine nonlands mit aktivierten Fähigkeiten hat, dann macht er … gar nichts? Oder alternativ klaue ich was vom Gegner und das wird dann zerstört, dann kann ich den Planeswalker quasi nie wieder benutzen. Das kann kein gutes Design sein. Die erste Fähigkeit sollte +1 sein, damit er wenigstens irgendwie die Möglichkeit hat, von selbst Marken zu bekommen (vgl. Gideon, Champion of Justice). Das macht es auch irgendwie unattraktiv auf das Ultimate hinzuarbeiten, denn damit sich das lohnt muss man ja schon so 2-3 Sachen geklaut haben, denn nur ein Extaturn wird selten genug sein, um zu gewinnen und in dem Fall muss man ja noch Diebesgut übrighaben, damit Dack wieder wachsen kann.
Development: Es klingt oben schon an, aber so wie er da steht ist der Planeswalker ausgesprochen schwach. Klar kann er ab und an Glanzmomente haben, in denen man einen gegnerischen Planeswalker klaut und ultimated, aber dabei auf eine Marke zu gehen und das Risiko einzugehen, dass die Karte nie wieder was tut, wenn das Diebesgut verloren geht, ist es selten wert. Außerdem ist die Effektivität der Karte stark vom gegnerischen Deck abhängig. Gegen ein Vintage-Deck mit Time Vault und Voltaic Key sowie Planeswalkern oder ein Deck wie Legacy Maverick voller Mother of Runes, Deathrite Shaman und Knight of the Reliquary mag es häufig ein Target für die -3 geben, aber gegen Decks wie Grixis Death’s Shadow, wo sich die nonland Permanents auf Death’s Shadow, Gurmag Angler und Snapcaster Mage beschränken, hat man ein trauriges Leben mit diesem Dack. Auch die Ultimate ist alles andere als spektakulär. Wenn wir Dack bei der Ulti sterben lassen, nur einen Extrazug wollen und unser einziges geklautes Permanent opfern, haben wir nach 7 Zügen ein Permanent vom Gegner zerstört und einen Extraturn gemacht.
Creative: Das Artwork ist super … aber leider schon auf einer echten Magic-Karte verwendet, nämlich auf der IDW Promo von Faithless Looting. Davon abgesehen ist der Flavor on point: Der größte Dieb im Multiversum bestielt die Gegner, stärkt sich mit der Magie aus dem Diebesgut und wirft es dann für einen letzten Profit weg. Die Fähigkeiten harmonieren gut miteinander und schaffen ein rundes Gesamtbild von einem Dieb, der einen genauen Plan hat, was er mit dem erbeuteten Zeug anstellen will.
Editing: Nicht der aktuelle Frame und kein Copyright. Davon abgesehen passt alles.
Fazit: Ein Planeswalker, der auf sich alleine gestellt leider viel zu wenig macht und viele Risiken mitbringt. Abgesehen von dezidierten Casual-EDH Decks würde die Karte vermutlich kein Play sehen.

Jace, Pure Mind by Tobi-Wan Kenobi
Angehängte Datei  Jace, Pure Mind by Tobi-Wan Kenobi.png   265,38K   0 Mal heruntergeladen

Design: Interessante Idee, einen Planeswalker mit nur einer Marke kommen zu lassen, +1 und -1 zu geben und dafür eine Form von Verteidigung einzubauen. Leider passt der Walker hinsichtlich des Color Pie nur sehr schlecht in Blau. Der erste Effekt ist ziemlich weiß. Man könnte durch den Peek Effekt einen blauen Anteil an der Fähigkeit sehen, aber einen Kartennamen zu verbieten, ist seit langem solide in Weiß (Exclusion Ritual, Nevermore, Gideon’s Intervention und Ixalan’s Binding). Gleiches gilt für die anderen Fähigkeiten. Die einzigen blauen Karten, die gegnerischen Kreaturen das Angreifen verbieten sind Ice Cage, Stormtide Leviathan und alles mit Detain. Das Angriffsverbot an sich ist ebenfalls eigentlich schon immer Weiß. Dem eigenen Team zusätzliche Loyalität zu geben ist ebenfalls Weiß (Oath of Gideon, Ajani Steadfast, Ajani Unyielding) und auch ganz sicher nichts, wofür Jace bekannt wäre. Auf mechanischer Ebene hast du also einen fast monoweißen Planeswalker mit Hexproof gebaut, ihn Jace genannt und blaue Manakosten gegeben. Kein gutes Design.
Development: Hexproof ist auf Planeswalkern gar nicht so stark wie man vielleicht meinen würde. Es verhindert nämlich nur Karten wie Hero’s Downfall oder Vraska’s Contempt. Burnspells funktionieren nach wie vor über die Planeswalker Redirection Rule (auch wenn Wizards darüber nachdenken, dies zu ändern) und dementsprechend reicht ein Shock um diesen Jace abzurüsten, wenn nicht gerade der Beherrscher auch Hexproof hat. Klar kann man, wenn der Gegner kein rotes Mana hat um in Reaktion Burn zu spielen, die Hand ansehen und Shock benennen, aber dann wird der Jace halt in der nächsten Upkeep des Beherrschers verbrannt. Wenn man diesen Jace spielt und +1 benutzt, wird er vermutlich den Gegenangriff nicht überleben, die -1 kann man nicht einmal als teuren Fog benutzen um sich selbst zu schützen und sogar wenn Jace überlebt, kann er weder Kartenvorteil noch dauerhafte Boardkontrolle bieten. Nichtmal die Ultimate stellt eine Wincondition dar – im Gegenteil, wenn man keine anderen Planeswalker hat, macht sie einfach gar nichts. In meinen Augen ein ausgesprochen schwacher Planeswalker.
Creative: Das Artwork ist super … aber leider schon auf einer echten Magic-Karte verwendet, nämlich auf Selective Memory und es stammt von Chippy. Allerdings sehr cool, dass du den Frame-Breach des Planeswalker Artworks hinbekommen hast. Die +1-Fähigkeit könnte zu Jace passen, wenn er mal UW wird, immerhin geht das ganz gut als Gedankenmanipulation durch. Die -1 passt da schon weniger, erinnert aber zumindest noch ein bisschen an den +1 von Jace, Architect of Thought. Die Ulti ist wie gesagt einfach eine Sache mit der Jace gar nichts am Hut hat, sondern eher Ajani. Hexproof dagegen würde ich, wenn ich einen Planeswalker damit machen wollte, tatsächlich Jace geben. Seine Abwehr gegen mentale und magische Attacken wird dadurch ziemlich gut wiedergespiegelt. War mir nicht so gefällt ist der Kartenname. Ich würde „Pure Mind“ mal als „reiner Verstand“ übersetzen, aber was heißt es, einen reinen Verstand zu haben? Falls du damit auf Jace’s Gedächtnisverlust anspielen willst, sehe ich das absolut nicht in der mechanischen Ausführung der Karte umgesetzt und alle (nicht-obliviierten) Versionen von Jace, die wir bisher kennen gelernt hatten, waren eher von einem ziemlich chaotischen, labyrinthartigen Oberstübchen gekennzeichnet. Ein anderer Name wie beispielsweise „Jace, Shielded Mind“ hätte dagegen Hexproof, die Besonderheit dieses Designs, im Namen umsetzen können.
Editing: Alles was irgendwas aufteilt zielt die Objekte zwischen denen etwas verteilt wird (Schaden oder Marken) normalerweise an. Davon abgesehen ist das Wording korrekt. Kein aktueller Frame, kein Copyright yadda yadda
Fazit: Underpowered, falsch im Colorpie und nur halbwegs zum Charakter passend. Da fehlt diesmal einiges für einen Siegerbeitrag.

Liliana, Weaver of Resurrection by Redstern
Angehängte Datei  Liliana, Weaver of Resurrection by Redstern.jpg   47,72K   0 Mal heruntergeladen

Design: Die grundlegende Idee des Designs gefällt mir sehr gut! Wir haben drei Fähigkeiten, die alle in dieselbe Richtung arbeiten: 6 Fuß unter die Erde. Die ersten beiden Fähigkeiten füllen den Friedhof auf, die letzte leert ihn wieder. So weit, so gut. Mir gefällt bei der ersten Fähigkeit nicht, dass sie eigentlich nichts macht, außer die letzte Fähigkeit zu füttern. Klar, man kann das auch als teures Entomb für andere Reanimationspells benutzen, aber dann braucht man die Ulti nicht und es ist wirklich sehr teuer. Ab und an kann man damit Threshold oder Delirium enablen aber in der Mehrheit der Fälle wird die Hauptfunktion sein, dass man drei Marken auf den Planeswalker bekommt. Da hätte es mir besser gefallen, wenn die Karte mit weniger Loyalität insgesamt arbeitet, man vielleicht länger auf die Ulti warten muss, sie dafür aber nicht so viel kostet und/oder jede Fähigkeit was Relevantes tut. Die mittlere Fähigkeit gefällt mir in ihrer Rolle für das Gesamtdesign am besten (sie hat andere Probleme, aber die spreche ich weiter unten an). Man kann Kartenvorteil durch Removal machen, den Walker verteidigen und gleichzeitig den Friedhof füllen. Mit vergleichsweise wenigen Worten erfüllt die Fähigkeit sehr viele Aufgaben für die Karte. Die Ultimate Ability ist ziemlich straightforward. Die Einschränkung auf Nonlegendaries liest sich etwas unschön (vor allem für eine Fähigkeit, die frühestens Turn 7 kommt), aber ich verstehe auch, dass du nicht einfach stumpf Liliana Vess oder Liliana, Death Wielder kopieren wolltest. In einem Midrangedeck mit hoher Kurve oder einem kreaturenreichen Controldeck kann man damit trotzdem bestimmt viel Value machen.
Development: Der hohe Preis und die unspektakuläre erste Fähigkeit machen die Karte in Development-Hinsicht recht unbedenklich. Ich persönlich bin kein Fan von Planeswalkern, die ihre Ultimate fast sofort einsetzen können, ohne dabei zu sterben. Ich halte es für ein besseres Spielgefühl, wenn man sich die Ultimate über mehrere Züge erarbeiten und den Walker dabei verteidigen muss. Dann hätte die Karte auch weniger kosten können und müsste nicht als „evtl in passenden EDH-Decks spielbar“ abgestempelt werden. An sich sind die Werte aber auch so fair gewählt. Ich finde es cool, dass man genau +3, -2, -7 machen kann, wenn man kein Removal oder Angriff auf den Walker fürchten muss. Die schwache +3 wird durch eine solide -2 (die man theoretisch drei Mal in Folge machen kann) und eine hohe Startloyalität ausgeglichen, was im Gesamtbild ein bisschen an Karn Liberated erinnert, ohne natürlich in derselben Liga des Powerlevels zu spielen.
Creative: Das Artwork ist super … aber leider schon auf einer echten Magic-Karte verwendet, nämlich auf Killing Wave. Davon abgesehen passen alle Effekte zu Liliana und bewegen sich auch in Bereichen, die sie bisher schon ausgefüllt hat. Der Flavor einer Nekromantin kommt auf jeden Fall gut rüber.
Editing: Hier liegt bei der Karte der sprichwörtliche Hund begraben. Die mittlere Fähigkeit funktioniert so in den Regeln nicht und darf es auch nicht. In Hand, Bibliothek und Friedhof eines Spielers dürfen sich nie Karten eines anderen Spielers befinden! Würde das ein Teil des Spiels werden, wäre es unendlich mühsam, auseinander zu halten, wem welche Karten in welcher Zone gehören und wahrscheinlich müsste man nach jedem Game sein Deck sortieren um sicherzustellen, dass man nichts beim Gegner vergessen hat. Das betrifft ja selbst für dein Design nicht nur den Friedhof. Was ist, wenn ich meinen Friedhof in mein Deck mischen muss (Elixir of Immortality) oder alle Karten eines Typs auf die Hand nehme (Aphetto Dredging) und die Karte des Gegners die ich mit der -2 getötet habe davon betroffen ist? In der Realität, vor allem in Turnierumgebungen ist das nahezu unmöglich umzusetzen und die Probleme nicht wert, die es mitbringt. Davon abgesehen hat die Karte einen Wordingfehler. Wenn sie als Replacement Effect funktionieren soll, muss es heißen „If that creature would die this turn, put it into your graveyard instead of anywhere else.“ und wenn sie als Triggered Ability funktionieren soll, muss es heißen “When that creature dies this turn, put it into your graveyard.” Ich würde außerdem eher einen kürzeren Namen wählen, als dass dieser so deutlich sichtbar gequetscht wird. „Liliana, Resurrection Weaver“ hätte es in deinem Fall schon getan. Der Rest vom Wording ist in Ordnung, der aktuelle Frame und sogar die Copyrightzeile sind da.
Fazit: Karte mit solider Grundidee, die leider ein gravierendes Regelproblem aufweist und dank des hohen Preises für alle Formate außer Commander uninteressant sein dürfte. Außerdem macht die +3 Fähigkeit in vielen Fällen erstmal nichts, was deutlich weniger ist, als man sich für einen 6-Mana-Walker erwartet.

Nissa, Elemental Envoy by pseudo
Angehängte Datei  Nissa, Elemental Envoy by pseudo.jpg   38,25K   0 Mal heruntergeladen

Design: Deine erste Fähigkeit ist nicht gerade innovativ: einfach die +1 von Nissa, Steward of Elements übernommen und an der Loyalitätsschraube gedreht. Die zweite dafür ist umso interessanter. Im Prinzip hast du hiermit einen Planeswalker mit 4 Fähigkeiten geschaffen, ohne ihm 4 Fähigkeiten zu geben. Ich habe mir schon öfter über die Verwendung von „choose one“ in Walkerfähigkeiten Gedanken gemacht, aber nur selten kommt man dabei mit einer sinnvollen Wortmenge aus. Ziemlich cool, dass das hier geklappt hat. Die Ulti erinnert mich ziemlich an Opposition, eine der gemeinsten Magickarten, gegen die man so spielen kann, aber als Klassiker der Turniergeschichte von Magic trotzdem passend für eine Ulti. Insgesamt ist diese Nissa hier mehr blau als grün, hat aber gerade in der mittleren Fähigkeit Grün noch klar vertreten.
Development: 4 Mana für 4 Loyalität sind auf jeden Fall gute Voraussetzungen für eine starke Karte, wie man an zahlreichen Beispielen sehen kann (Elspeth, Knight-Errant, Gideon, Ally of Zendikar, Jace, Architect of Thought, Chandra, Pyromaster, Chandra, Torch of Defiance, Nahiri, the Harbinger). Wenn man zum ersten Mal srcyt hat man eine Loyalität mehr als Nissa, Steward of Elements, dafür fehlt aber natürlich auch die Flexibilität der Manakosten, was fair klingt. Die -2 ist aber in meinen Augen etwas zu gut geworden, denn Elspeth Tirel verlangt für 3 Token dieselben Loyalitätswerte, kostet aber ein Mana mehr und Garruk Wildspeaker kommt für einen 3/3er Token für dieselben CMC auf derselben Loyalität an, aber sein Token fliegt nicht. Deine Nissa bietet die Wahl zwischen beidem, was den Planeswalker ungleich stärker macht. Durch große, fliegende Angreifer ist man gegen Evasion und Fatties des Gegners abgesichert, die drei 1/1er schützen vor Go-Wide Decks. Gleichzeitig ermöglicht der Flieger eine starke Angriffsoption gegen feindliche Planeswalker, während die Pflanzentoken gerade im Hinblick auf das Emblem stark sind. Das Emblem selbst kommt immerhin nach einer sehr fairen Zeitspanne und erfordert, wenn man es früh haben will, dass man auf andere Weise als mit Nissa an Kreaturen kommt, die das Emblem einsetzen, und Nissa gleichzeitig beschützt.
Creative: Unglaublich, ein Bild, das nicht von einer existierenden Magickarte stammt ;) Wenn es eine Konstante bei Nissas Designs in der Vergangenheit gab, dann dass sie immer etwas Neues, immer etwas Anderes gemacht hat. Das ist auch bei deiner Version der Fall, aber sie bleibt trotzdem irgendwo ihrem vorherigen Ich treu. Token hat Nissa vorher auch schon geschaffen, bloß nicht unbedingt in der Form. Flying hat sie auch schon gegeben, auch Scry hat sie ermöglicht. Mit dem Ent-Tappen hatte sie auch schon mehrfach zu tun, aber im Prinzip ist vor allem die Ultimate Neuland für Nissas Design, das aber richtig im Colorpie liegt und sich nicht out-of-Character anfühlt.
Editing: Zwischen „You get an emblem with“ und dem Text des Emblems sollte kein Doppelpunkt stehen, dafür müsste nach „If you don’t“ ein Komma rein. Davon abgesehen passt das Wording. Du hättest allerdings auch wissen können, dass Planeswalker jetzt legendär sind. Sonst das übliche Frame, Copyright yadda yadda.
Fazit: Das Design passt zum Charakter und könnte eine glaubhafte zukünftige Richtung von Nissas Entwicklung darstellen, wenn sie noch etwas mehr Blau annehmen würde. Allerdings gibt die kopierte Scryfähigkeit Abzüge in der Innovationswertung und das Powerlevel der zweiten Fähigkeit ist auch etwas zu spendabel für meinen Geschmack.

Tibalt, the Maniac by Gauchor
Angehängte Datei  Tibalt, the Maniac by Gauchor.jpg   35,96K   0 Mal heruntergeladen

Design: Die +2-Fähigkeit ist eine sehr interessante Umkehrung der ersten Fähigkeit von Gideon Jura, die mir gut gefällt und ins Irrsinns-Thema passt. Die -X passt zwar gut zum Draw-Discard-Thema des Originals aber passt nur durch den random-Aspekt ins rote Colorpie. Rot bekommt eigentlich kein Looting sondern nur Rummaging, wie auf Nahiri, the Harbinger (Faithless Looting war die letzte gedruckte Karte mit altem Looting in Rot vor dieser Änderung). Die Ulti erinnert an Hour of Devastation und ist auf jeden Fall ziemlich verrückt, da sie Tibalt auch immer selbst mit ins Grab reißen dürfte. Sie ist farblich auf jeden Fall richtig verortet und die zweite Fähigkeit auf Tibalt, the Fiend-Blooded zeigt auch, dass er Direktschaden machen kann, auch wenn er bisher nicht auf Kreaturen geschossen hat. Insgesamt denke ich, dass das Gameplay dieser Karte auf jeden Fall an einen verrückten Teufel denken lässt.
Development: Auf den ersten Blick betrachtet denke ich, dass du die Kosten für alle Fähigkeiten der Karte im Verhältnis zu Manakosten und Startloyalität gut gewählt hast. Allerdings beißen sich die erste und die letzte Fähigkeit gegenseitig ein wenig. Die erste Fähigkeit ist an sich gut, wenn man selbst größere Kreaturen hat als der Gegner und man somit gute Trades erzwingen kann. Die letzte Fähigkeit hingegen tötet auch alle eigenen Kreaturen und ist am besten, wenn man wenige oder keine Kreaturen spielt, aber dann überlebt man unter Umständen nicht bis zur Ultimate. Das gefährliche ist aber die Funktionsweise der ersten Fähigkeit. So interessant die Spiegelung gegenüber Gideon Jura sein mag, so mächtig ist es, einen Planeswalker zu machen, der sich als Plusfähigkeit unangreifbar macht, denn es müssen ja alle Kreaturen die angreifen können den Spieler angreifen. Klar hat jede Farbe auch so ihre Antworten auf Planeswalker (Ixalan’s Binding, Perilous Voyage, Vraska’s Contempt, Lightning Strike, Nissa’s Defeat, Sorcerous Spyglass), aber die gängigste Methode, wie man Planeswalker los wird einfach komplett abzustellen und dabei Loyalität zu gewinnen ist sehr gefährlich. Relativiert wird dies aber dadurch, dass Tibalt dauernd nur zu plussen denselben Effekt hat, als wäre er nicht auf dem Spielfeld (bis man dann die Ulti zündet, was quasi ein Boardwipe mit Suspend ist). Sobald man lootet, wird er wieder angreifbar und wenn man die Ultimate nutzt wird Tibalt in aller Regel daran sterben. Von daher ist die Gefahr hier gut gebannt (oder zumindest sehe ich wenig Potential, die Gefahr auszunutzen).
Creative: Yay, noch ein Bild das nicht schon auf einer echten Karte existiert. Es ist zwar nicht unbedingt auf dem Qualitätsniveau, das Magic Artworks normalerweise haben, aber es passt auf jeden Fall gut zum Charakter und zum Design. Das Gefühl des Verrückten, der die Welt einfach nur brennen sehen will, wird in jeder Fähigkeit gut ausgedrückt, außer in der zweiten (wobei Rummaging statt Looting das auch hier einbringen würde). Mit der Karte hat man auf jeden Fall das Gefühl, dass man „mit dem Feuer spielt“.
Editing: Wording passt, Legendary ist er auch. Ein Editionssymbol, der neue Frame und eine Copyrightzeile hätten mir trotzdem besser gefallen :P
Fazit: Ein wirklich verrücktes Design, das aber zum Charakter passt und irgendwie die große Development-Gefahr ganz gut umschifft. Ein wenig beißt sich das Design in den eigenen Schwanz, aber ich kann mir auch vorstellen, dass sich ein Deck finden würde, in dem das ganz gut auszugleichen ist.

Also dass vier von sechs Teilnehmern ein Artwork verwenden, das schon auf einer Magickarte existiert hatte ich echt noch nie. Dabei hatte ich sogar angeboten, dass ich euch Artworks zur Verfügung stelle! Darauf hättet ihr gerne eingehen können ;) Trotzdem sind einige interessante Designs zustande gekommen, die verschiedene Herausforderungen des Planeswalkerdesigns unterschiedlich gut gemeistert haben.
Die überzeugendsten Beiträge kamen in meinen Augen von Pseudo und Gauchor. Beide Karten funktionieren so, wie sie dastehen und passen auch komplett zum jeweiligen Charakter, während sie keine allzu offensichtlichen Balancing-Schwächen haben. Ich entscheide mich hier zugunsten von Gauchor, denn er hatte einen der Charaktere mit den wenigsten vorher existierenden Karten, also die wenigsten Anhaltspunkte für ein Design und hat sich dabei auch noch den vielleicht schlecht designtesten Planeswalker aller Zeiten als Ausgangspunkt ausgesucht. Trotzdem ist der resultierende Beitrag ziemlich gut geworden. Pseudo verfehlt mit der direkt übernommenen Scryfähigkeit und der sehr starken -2 den ersten Platz knapp.
Ich hoffe ihr konntet alle von diesem Wettbewerb etwas mitnehmen und nehmt die Kritik nicht zu persönlich. Ich wünsche viel Spaß und Inspiration beim Erstellen weiterer Custom Cards!


#1393130 Custom Card Contest 11

Geschrieben von Dragno am 27. September 2017 - 06:40

Lee, da muss ich aber an einigen Punkten widersprechen bzw. um Klarstellung bitten.

Eine Aussage, die mich verwundert hat war "Manakosten sind kein gutes Handicap". Das ist, zumindest so pauschal ausgedrückt, nicht richtig. Manakosten sind durchaus eine Stellschraube, mit der man den Powerlevel einer Karte verändern kann. Ich bezweifle, dass avedons Karte mit Manakosten von 8WWW irgendwo gespielt werden würde (ja das ist ein überspitztes Beispiel). Für die Mehrheit aller Formate mit Ausnahme von Commander würde ich sogar behaupten, dass die Manakosten der entscheidende Faktor zur Bestimmung des Powerlevels einer Karte sind.

 

Vielleicht verstehe ich dich falsch, aber bei mir entsteht der Eindruck, du würdest sagen wollen, die von avedon eingereichte Karte sei stärker als Stoneforge Mystic. Stoneforge Mystic, die eins der dominierendsten Standarddecks aller Zeiten hervorbrachte, in Folge dessen gebannt wurde, als einzige Karte aus dem "overpowered 2-drop cycle" nicht in Modern legal ist und eine der meistgespielten Kreaturen in Legacy ist. Dazu sollte man sich vor Augen führen, dass Stoneforge Mystic vor dem Erscheinen des Scars of Mirrodin Blocks bereits fast ein Jahr standardlegal war und nicht gespielt wurde. Erst mit Sword of Feast and Famine und dann Batterskull wurde die Karte overpowered.

Ich spiele Stoneforge Mystic Decks in Legacy quasi seit diese existieren und erlaube mir daher mal aus einer Position der Expertise heraus zu argumentieren, dass ich mir keine Umstände vorstellen kann, unter denen ich avedons Engel in so einem Deck spielen würde - und das ist ein Format, in dem alle Equipments (außer Skullclamp) legal sind.

 

Ich möchte auch betonen, dass Wizards durchaus Karten gedruckt hat (auch in jüngster Vergangenheit), die signifikant beeinflusst haben, wie man eine bestimmte Strategie spielen kann, insbesondere in Commander. Gerade Commander 2017 hatte einige solche Karten, unter anderem auch für Equipment-Decks, aber auch beispielsweise The Ur-Dragon für Dragon Tribal.

 

Zusammenfassend: Ich glaube nicht, dass avedons Karte außerhalb von Commander oder ggf Standard nennenswert Play sehen würde. Ich bezweifle, dass die Karte in Commander die besten Staples aus Equipment-Decks verdrängen würde (insbesondere nicht Stoneforge Mystic). Ich bleibe bei meinem (vor allem hinsichtlich Standard relevanten) Standpunkt, dass das Powerlevel von derartigen Equipment-Supports einzig und allein durch das Powerlevel der verfügbaren Equipments bestimmt wird. Stoneforge Mystic ist nicht per se zu stark für ein Format, kann dies aber durch die Existenz von Karten wie Batterskull, Umezawa's Jitte und Sword of Fire and Ice werden. Das Problem ist, wie gesagt, oftmals das entsprechende Equipment, denn nicht ohne Grund haben Wizards explizit die Erweiterung des Sword of X and Y Cycles um freundfarbige Schwerter auf gleichem Powerlevel abgelehnt, da diese stärker seien, als was man für gut hält.

 

Ich finde nicht, dass wir das Design aller Equipment-Supports an Equipments wie Skullclamp, Sword of Fire and Ice und Batterskull messen sollten. Wir messen auch nicht jedes Artefakt an Tinker, jeden Fatty an Sneak Attack oder jedes Removal an True-Name Nemesis.

 

PS:

Dein Engel wäre dagegen mit sofortiger Wirkung ein gesetzter Staple in Equipdecks. Was an sich nicht schlimm wäre, wenn es nicht schon ausreichend davon gäbe.

Wer bestimmt, wann es 'ausreichend' von irgendeiner Karte gibt? Sollen wir keine Burnspells mehr designen? Davon gibt es nämlich glaube ich mehr :D




#1389386 Custom Card Contest 10

Geschrieben von Dragno am 11. September 2017 - 09:54

Danke für die Bewertung! :) Freut mich immer sehr, wenn meine schlichten Designs Anklang finden.

 

Für Legacy wäre die Karte von Redstern in meinen Augen nur bedingt gefährlich, da es so wenige Advisors gibt, die gespielt werden. Einzig in 4-Color Stoneblade könnte ich sie mir als stark vorstellen, mit Leovold, Emissary of Trest als Enabler. Da könnte man mit Stoneforge Mystic und True-Name Nemesis schon eine merkliche UW-Devotion erreichen. Allerdings glaube ich auch, dass die Karte in Commander sehr stark wäre, beispielsweise für Grand Arbiter Augustin IV. Tendenziell sind Länder, die Kartenvorteil machen an sich einfach gefährliches Terrain für Designs, selbst wenn die Fähigkeit vermeintlich sehr eingeschränkt ist. Hallo Library of Alexandria.

Als Umsetzung von "Philosophie" als Hobby finde ich die Karte aber ziemlich cool, vor allem die Präsentation zusammen mit dem Traveling Philosopher gefiel mir.

 

Die witzigste, treffendste Karte im Contest fand ich die von Lee. Sehe da auch keine Bedenken beim Powerlevel, ich denke die Karte ist eher underpowered. Aber ich denke das Ziel des Designs war auch nicht, ein Constructed-Powerhouse zu erschaffen :D




#1387634 Custom Card Contest 11

Geschrieben von Dragno am 04. September 2017 - 19:45

Angehängte Datei  Angel of the Arsenal CCC11.jpg   40,03K   0 Mal heruntergeladen




#1387623 Custom Card Contest 10

Geschrieben von Dragno am 04. September 2017 - 19:17

Magic ist tatsächlich mein überwiegendes Hobby. Ich wollte aber trotzdem was einreichen und dachte mir Magic judgen ist ja nicht wirklich Magic spielen :D

 

Angehängte Datei  Supreme Judgment CCC10.jpg   42,62K   0 Mal heruntergeladen

 

 

So aus Spaß hab ich mir dann noch eine etwas ironische Karte zu dem Hobby überlegt. Die ist aber nicht ganz korrekt vom Colorpie her, also lieber die Karte oben bewerten ;)

 

Angehängte Datei  Arbiters Supremacy CCC10.jpg   43,93K   0 Mal heruntergeladen




#1382172 Custom Card Contest 6

Geschrieben von Dragno am 08. August 2017 - 11:53

Entschuldigt bitte die lange Wartezeit. Das waren doch mal wieder ein paar Beiträge mehr und ich wollte nicht deswegen die Qualität oder Ausführlichkeit meiner Kommentare zu den Einsendungen herabsenken.

Bewertung

Da die Bewertungsmethode die letzten Male gut ankam, wieder nach dem gleichen Schema.
Ich werde die Bewertung anhand von vier Kriterien vornehmen, die auch essentielle Rollen bei der Entstehung echter Magickarten spielen: Design, Development, Creative und Editing. Im Design geht es um die generelle Idee der Karte, das Colorpie und die mechanische Umsetzung. Eleganz, Innovation und Designsicherheit können hier zu positiver Bewertung führen. Beim Punkt Development betrachte ich die Karte anhand ihrer Rarity im Limited, sowie ihre Auswirkungen für verschiedene Constructedformate. Außerdem versuche ich zu beurteilen, wie gut die Karte bei ihrer (vermeintlichen) Zielgruppe ankommt. Im Creative achte ich auf den Flavor der Karte, vor allem der Zusammenhang von Name, Artwork, Kartentyp, Flavortext und Mechanik wird hier auf die Probe gestellt. Einen kleinen Teil macht am Ende noch das Editing aus: Wie sicher ist das Wording, wie gut der Einsatz des Karteneditors? Steht alles auf der Karte, was darauf gehört? Hier geht es aber mehrheitlich um Kleinigkeiten. Bei der abschließenden Bewertung werde ich natürlich vor allem eine Gewichtung auf die Umsetzung des Wettbewerbsthemas legen.

Chameleon Tigre by RainJosh
Angehängte Datei  Chameleon Tiger by RainJosh.jpg   43,45K   0 Mal heruntergeladen

Design: Auf den ersten Blick sieht die Karte nach einem klassischen Beispiel für eine Common aus. Der Bär ist das typische Vehikel, um neue Mechaniken darzustellen und oft geben die Common Bären in einem Set einen guten ersten Einblick in wichtige Aspekte des Sets. Die Fähigkeit an sich sieht auf den ersten Blick auch solide aus – man würde meinen es handelt sich um einen simplen Upkeep Trigger, was kann da schon schief gehen? Auf den zweiten Blick stellt sich jedoch die Frage, wie sich die Karte in der Praxis spielen würde und dann werden durchaus ein paar Probleme offenbar. Es gibt vermutlich nur zwei Szenarien für eine solche Mechanik: Entweder sie ist in einem „normalen“ Format, dann macht sie nichts, denn Wizards bringt bewusst nur noch selten Karten, die große Relevanz darauf legen, welche Farben die permanents auf dem battlefield haben. Oder aber die Karte ist in einem „color matters“ Format, dann haben wir ein Format, das vermutlich wenig Spaß macht. Wizards hat sich bewusst dagegen entschieden, Formate zu erschaffen, in denen man manche Spiele einfach verliert, weil man bestimmte Farben spielt und einfach nichts machen kann, weil der Gegner den Colorhate hat. Davon abgesehen, wenn das eine der Hauptmechaniken eines Sets ist, werden die Memory Issues massiv. Stell dir mal vor, ich habe zwei Kreaturen mit Colorful und mein Gegner hat auch eine. Dann müssen wir uns bei allen für den Rest des Spiels merken welche Farben sie gerade haben. Irgendwann sind wir uns da bestimmt uneinig, gerade bei einer Mechanik wie dieser, die sehr oft einfach nichts macht, dann irgendwann relevant wird und man sich plötzlich an eine Entscheidung erinnern muss, die irgendwann viele Züge zuvor getroffen wurde.
Development: Ein Bär ohne Nachteil für Blau? Das ist was Neues. Zwar ist es vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis auch Blau einen Bären bekommt, da Rot (die zweitschlechteste Kreaturenfarbe) jetzt schon zum zweiten Mal einen bekommen hat und Schwarz inzwischen sogar Bären mit Upside bekommt. Dennoch bekommt Blau derzeit eigentlich noch keine Kreaturen mit so gutem Kosten/Nutzen-Verhältnis auf Common.
Creative: Blaue Katzen sind selten, aber kommen vor. Das Artwork passt perfekt zum Effekt und das Chameleon im Namen deutet ganz gut an, dass sich hier irgendwas an der Farbe ändert. Andere Beispiele in der Geschichte von Magic zeigen auch, dass man hier eher eine Verwandlung als ein seltsames Hybridwesen erwarten sollte. Vielleicht wäre Cat Shapeshifter gar nicht unpassend gewesen, aber sicher nicht zwingend notwendig. Der Flavortext dagegen strotzt nicht gerade vor Kreativität.
Editing: So wie das Wording da steht ist es auf jeden Fall funktional korrekt. Allerdings produziert das Fehlen einer „until end of turn“-Einschränkung an der Fähigkeit die massiven Memory Issues, die ich oben angesprochen hatte. Außerdem hätte das Ganze auch zu einem echten Keyword werden können und zwar in der Form Colorful (At the beginning of your upkeep, choose a color. This permanent becomes that color.) Allerdings lässt deine Formulierung natürlich die Möglichkeit zu, dass andere Colorful Karten zu einem anderen Zeitpunkt die Farbe ändern – da stellt sich nur die Frage, ob das notwendig ist. Kein M15 Frame oder Copyright yadda yadda
Fazit: Leider können die grundsätzlich gute Herangehensweise und das Top-Artwork nicht über die Gameplay-Schwächen der Fähigkeit und den Schnitzer beim Balancing hinwegtäuschen. Der Beitrag zeigt aber, warum ich den Titel „Common Mistakes“ gewählt habe: Viele Fehler liegen gerade bei dieser Rarity im Detail und sind auf den ersten Blick leicht zu übersehen.

Chicken Feeding by Redstern
Angehängte Datei  Chicken Feeding by Redstern.jpg   47,23K   0 Mal heruntergeladen

Design: Ich mag, dass die Karte mehrere Verständnisebenen hat, sie vielfältig einsetzbar machen, aber nicht direkt offensichtlich sind, sodass ein unerfahrener Spieler einen Lerneffekt mit der Karte erzielen kann. Das kann dann natürlich ein cooles Erfolgserlebnis sein, wenn man damit zum ersten Mal die gegnerische Kreatur verzaubert, um einen Ground Blocker rauszunehmen und deswegen gewinnt. Dennoch hat die Karte viele Komponenten, die insgesamt etwas über dem sind, was normalerweise an Komplexität auf Commons kommt: 1. Kreatur bekommt flying. 2. Kreatur kann nur noch Flieger blocken. 3. Kreatur kann zum Griffin werden. 4. Punkt 3 kann nur vom Beherrscher der Kreatur, nicht der Aura genutzt werden. 5. Punkt 3 erfordert Mana und Opfern, kein Tappen. 6. Griffin token hat dann auf einmal Lifelink.
Development: Einerseits sind Auren generell natürlich nicht so gut, werden aber im modernen (immer removalschwächeren) Magic zusehends besser. Außerdem ist die Karte ziemlich flexibel (Evasion für eigene Kreatur, Removal für gegnerischen Ground Blocker, „Upgrade“ für eigene Kreatur) und 6 Mana für einen 4-Power fliegenden Lifelinker auf einer Karte die noch 2 andere Modes hat ist im Limited durchaus sehr stark. Das Powerlevel der Karte ist natürlich massiv vom dazugehörigen Format abhängig, aber im vakuum würde ich es trotzdem über der Norm für 1-Mana Commons sehen.
Creative: Der Titel der Karte (Hühnerfütterung) lässt mich an eine alltägliche Szene auf einem Bauernhof denken. In deiner Karte werden aber weder Hühner ge- noch verfüttert. Ich habe also keine Ahnung was der Name auf der Karte soll. Vielleicht hat dir einfach der Begriff „Hatchling“ gefehlt? Zumindest passt das Bild halbwegs zum Effekt. Großer Greif trägt einen Gefangenen durch die Luft (der dadurch fliegt und keine Fußgänger mehr aufhalten kann) und wenn der Gefangene an die kleinen Greifen verfüttert (geopfert) wird, werden die groß. Dass das Greifenfutter in den Klauen von Mama Greif noch angreifen kann passt natürlich nicht zum Flavor, aber einen 100%-Fit kriegt man bei so einem Konzept ohnehin selten hin.
Editing: Wording sollte passen. Artist, Frame, Copyright und Setsymbol sind da. Wunderbar. Das Flying geht etwas unter in dem Sacrifice Textblock. Ich hätte vmtl. Geschrieben „Enchant creature  Enchanted creature has flying and can block only creatures with flying.  Enchanted creature has “5, Sac: usw” “ um das klarer zu machen. Ist so aber nicht falsch.
Fazit: Gutes Konzept, das nur in Sachen Komplexität und Balancing etwas daneben liegt. Der Name hat mir allerdings einen WTF-Moment gegeben.

Final Exam by DankyDoodle
Angehängte Datei  Final Exam by DankyDoodle.jpg   52,7K   0 Mal heruntergeladen

Design: Ich bin kein Fan von Coinflip-Designs (zumindest von den meisten), aber das ist meine persönliche Meinung und die sollte hier nicht reinspielen. Ein Problem sehe ich eher, dass die Coinflip-Fans für gewöhnlich eher mit splashigen Rares versorgt werden. Common Combat Tricks fallen da eher selten rein. Außerdem ist dieses Design schon relativ „voll“ für eine Common. Threaten, Pump, Evasion und Coinflip zusammen ist für Anfänger schon schwierig, es ist einfach viel Text. Davon abgesehen ist die Karte strategisch völlig unberechenbar, bzw im Draft quasi unbrauchbar, da die zwei zur Wahl stehenden Effekte meistens in völlig unterschiedlichen Szenarien nützlich sind.
Development: Das Balancing gefällt mir hier gar nicht. Die eine Seite ist sehr ähnlich zu Titan’s Strength und damit etwa ein Mana wert und auf Instant speed ok. Die andere Seite ist etwa drei Mana wert und führ gewöhnlich eine Sorcery. Selbst wenn man den Coinflip außer Acht lässt, bekommt man entweder einen akzeptablen Combattrick oder einen temporären Mind Control mit extrem krassem Discount. Wenn man jetzt noch den Coinflip betrachtet, bekommt man in 50% der Fälle einen Effekt, der in der Situation einfach völlig nutzlos ist, weil man die falsche Seite erwischt hat. Klingt so, als würde die Karte viele Feelbad Momente erzeugen und nicht wie etwas, das ich multiple Male in jedem Draft sehen wollen würde.
Creative: Ich hab keine Ahnung. Entweder ich verstehe dein kreatives Konzept nicht, oder es gibt einfach keine Verbindung zwischen Name, Artwork, Effekt und Flavortext. Also ich sehe schon, dass da irgendwer (wohl der Lavamancer’s Apprentice) eine Prüfung ablegt, aber der Effekt sieht für mich nicht wirklich nach Prüfung an einer Akademie für Magier aus. Das Artwork ist auch eher irgendwer der irgendwas zaubert, als jemand der entweder stärker wird oder zum Feind überläuft. Das ist halt auch schwierig kreativ umzusetzen, wenn man zwei so komplett unterschiedliche Effekte als die zwei Möglichkeiten für den Effekt wählt.
Editing: Ich glaube das Wording wäre mit „Choose target creature, then flip a coin“ etwas besser gewesen. Zum Erstellen verwenden wir alle Magic Set Editor 2, das ist aber kein Browser-Editor.
Fazit: Ich glaube, die komplett unterschiedlichen Effekte, die du für deine Karte gewählt hast, haben dem Design geschadet. Das macht es schwer ein überzeugendes kreatives Konzept zu finden, was die Karte an sich wieder schwerer zu verstehen macht. Insgesamt glaube ich einfach nicht, dass Coinflips an sich gut geeignet sind, um Commons damit zu bauen.

Gawlyn Dryad by pseudo
Angehängte Datei  Gawlyn Dryad by Pseudo.jpg   41,88K   0 Mal heruntergeladen

Design: Also abgesehen davon, dass die Kreatur ein 2-Power Defender ist, muss man hier wirklich auf einiges achten. 1. Kreatur macht keinen Schaden. 2. Kreatur bekommt keinen Schaden. 3. Punkte 1 und 2 beziehen sich nur auf Kreaturen. 4. Die Kreaturen in Punkt 3 müssen geringere Power haben als diese Kreatur. 5. Ich bekomme auch noch Leben. 6. Punkt 5 gilt sowohl für den Schaden, den ich gemacht hätte als auch den ich bekommen hätte. Oder soll sich das doch nur auf die Power beziehen? Falls ja, die Power der Dryade oder die Power der anderen Kreatur(en)? Ich würde die Komplexität der Fähigkeit in Frage stellen wenn sie ausgeschrieben auf einer Uncommon stünde aber als Keyword auf einer Common? Würde ich nicht empfehlen.
Development: Endet die Karte nicht einfach rote Aggrodecks in allen Formaten? Ich meine irgendwas was ein Mana kostet, Goblin Guide im Combat besiegt und vielleicht ab und zu Life gained kann so schlecht nicht sein. Klar will man in den meisten kompetitiven grünen Decks keine 2 Power Defender Kreatur, dennoch sollte glaube ich keine Common einfach so Goblin Guide im Combat besiegen und weitere Upside haben.
Creative: Es ist eine Dryade (Check crature type), sie ist ziemlich stationär (Check defender) und sieht recht nett aus (Check mercy). Ich weiß nicht warum sie stärker ist als Mann mit zwei Schwertern aber vielleicht ist sie sehr groß. Dann wäre aber vielleicht Treefolk passender (kidding, das Bild sieht schon sehr nach Dryade aus).
Editing: Wie viel Leben bekomme ich jetzt? Unter der Annahme, dass „if you do“ heißen will „if damage is prevented this way“, würde sich “that much” auf die Gesamtmenge des verhinderten Schadens beziehen. Wenn ich also mit der Dryade eine 1/3 blocke, bekomme ich 3 Leben. Das macht die Karte irgendwie noch mehr busted.
Fazit: Vielleicht verstehe ich die Fähigkeit vollkommen falsch und/oder überlese grade einfach was, aber in meinen Augen ist die Karte (bzw das Keyword) sowohl zu komplex für eine Common, als auch zu mächtig für die Stats die du ihr gegeben hast. Auch das Wording ist nicht sehr klar, einfach weil so viele Elemente in den Effekt mit reinspielen. Gefällt mir diesmal nicht sehr gut :(

Impudent Minotaur by Abyss IR
Angehängte Datei  Impudent Minotaur by Abyss IR.jpg   44,98K   0 Mal heruntergeladen

Design: Auf den ersten Blick haben wir hier ein verdammt solides Design. Cycling rewards sind ein häufiges Thema im Amonkhet Block und sie kamen auch oft genug auf Commons vor. Das Blocken zu verbieten ist auch etwas, das Rot in den letzten Sets immer häufig als Evasion-Ersatz hat. Zwei simple, gängige und aktuelle Mechaniken, kombiniert auf einer Karte. Klingt wie ein Erfolgsrezept, allerdings ist hier das Ergebnis etwas anderes als die Summe seiner Teile. Der Grund warum Cycling so eine gute Mechanik ist, ist hauptsächlich der, dass langsame Decks im early game ihre teuren Karten cyclen können, wodurch sie zuverlässiger Landdrops machen können und die etwas teureren Cyclingkarten im Lategame spielen können. Aggressive Decks haben aber meistens mehr davon, ihre (ohnehin günstigen) Karten auszuspielen, anstatt sie zu cyclen. Deswegen weiß ich nicht, ob ein Cycling Reward die richtige Mechanik für eine so aggressive Karte ist.
Development: Eine 3/2 für 3 ist auf jeden Fall an sich schon eine gute Rate auf Common in Rot. Wenn man schon auf 3 Mana ist, wird das rote Deck vermutlich eher keine Länder suchen, sondern die Spells ausspielen anstatt sie zu cyclen. Man wird immer wieder ein paar Sachen haben die im early game gut sind, aber dann als topdecks schlechter als eine random Karte und ein cycling reward, von daher wird der Reward schon immer wieder mal passieren, aber halt nicht so häufig, dass die Karte dadurch OP wäre.
Creative: Ist alles ziemlich generisch. Muss nicht unbedingt auf Amonkhet sein, könnte auch jede andere Plane mit Cycling sein. Allerdings dürfte der Minotaurus gerne einen Beruf ausüben. Warrior beispielsweise.
Editing: Keine Fehler im Wording, richtiger Frame. Das Default-Setsymbol ist immer ein bisschen langweilig und die Ecke unten links sieht irgendwie seltsam aus. Nichts weltbewegendes.
Fazit: Prinzipiell ein gutes Design, das aber nicht unbedingt das macht was Cycling ode rein aggressives Deck gerne haben. Trotzdem im Großen und Ganzen eher solide.

Knight Apprentice by Yaloron
Angehängte Datei  Knight Apprentice by Yaloron.jpg   38,51K   0 Mal heruntergeladen

Design: Die Karte ist recht interessant in dem Sinne, dass sie einen Tribe unterstützt den sie nicht selbst hat. Damit ist sie wohl eher nichts für Constructed. Ich kann mir aber auch schwer Pferde in der Masse vorstellen, dass sie einen guten Limited Archetype ergeben würden. Das Konzept an sich ist aber auf der Karte allein selbsterklärend und stimmig umgesetzt.
Development: Die Karte ist sehr hit-or-miss. Ohne den Bonus ist sie vmtl zu schlecht um gespielt zu werden, mit Bonus dagegen sehr stark. Sowas mag ich eigentlich nicht besonders und Wizards gehen tendenziell auch von solchen Karten weg (gerade im Multicolor-Bereich). Würde es sich ohne Bonus zumindest um einen Bären handeln (und der Bonus wäre +1/+0 und haste) hätte die Karte schon eher eine Daseinsberechtigung.
Creative: Das Konzept Reiter + Pferd = stärker und schneller als Reiter ohne Pferd macht Sinn, ist selbsterklärend und auch durch das Bild gut eingefangen. Ich frage mich aber, ob die Person jetzt schon ein Ritter ist oder nicht. Im Titel steht, es wäre nur ein Ritter in Ausbildung und im Flavortext heißt es, die Person würde schon das ganze Leben darauf hinarbeiten. In der Typzeile ist es aber bereits ein vollwertiger Ritter. Das widerspricht sich irgendwie. Eine weitere Frage die ich mir stelle ist, ob in der Edition dann alle Ritter ohne Pferd dargestellt werden und die Pferde dann extra kommen mit einem Bonus für den Reiter? Das wäre auf jeden Fall ein realistischerer Flavor, aber auch ein Bruch mit der bisherigen Darstellung in Magic und vermutlich keine Vorgehensweise, die man nach einem entsprechenden Set weiter so durchhalten könnte. Das Artwork gefällt mir übrigens sehr gut als Stilrichtung für ein Ritter-Set.
Editing: Passt alles soweit, nur halt nicht der neue Frame. Ja ich weiß dass das im MSE etwas tricky sein kann ;)
Fazit: Auf den ersten Blick gutes Design, das aber nicht so rewarding gebalanced ist wie es sein könnte und ein paar konzeptionelle Schwächen aufweist. Overall aber keine allzu großen Patzer.

Pinion Duo by Gustostückerl
Angehängte Datei  Pinion Duo by Gustostückerl.jpg   40,98K   0 Mal heruntergeladen

Design: Einfache Kreaturenverzauberungen gibts eigentlich in jedem Set auf Common, von daher ist das schonmal keine schlechte Wahl. Hieraus mit dem Flash quasi einen Combattrick oder Doppelevasion draus zu machen finde ich ganz cool, so ist es eigentlich ein versteckter modaler Effekt. Allerdings macht die Karte mit einerseits Flash und andererseits der Einschränkung für die letzte Fähigkeit und die Einschränkung auf nur eigene Kreaturen nicht unbedingt anfängerfreundlich. Vor allem Flash vs die Timing-Einschränkung wird da verwirrend sein, weil üblicherweise spielen Anfänger eine Karte mit Bedingung für Upside nur, wenn sie die Upside rausholen können. Hier kriegt man aber nie beide Upsides, das kann dann leicht zu frustrierenden Momenten führen, wo was anderes passiert als man eigentlich wollte.
Development: Vom Powerlevel an sich ist die Karte wohl nicht so weit von Cartouche of Knowledge entfernt. Ich persönlich fände es etwas nervig, im Limited immer um den Flashflieger oder das spontane Doppelflying herumspielen zu müssen. Da gibt es garantiert relativ leicht Blowouts, die man schwer umspielen kann. Blowouts an sich sind nicht schlimmes, die sollen sogar auch möglich sein. Üblicherweise kosten sie aber mehr als zwei Mana, erfordern mehr als eine Karte (plus „normales“ Board) oder sind Uncommon und höher. Von daher hätte ich fürs Limitedbalancing wohl noch die eine oder andere Stellschraube angezogen, um da auf der sicheren Seite zu sein.
Creative: Bei dem Namen würde ich eigentlich annehmen, dass es sich um eine Kreatur handelt, was wohl dem Cycle um Emberstrike Duo geschuldet ist. Mir gefallen für solche Karten immer Handlungen besser als Kartennamen, beispielsweise „Shared Flight“ oder aber Namen die sich auf die Verzauberung selbst beziehen, nicht auf die Verzauberten im Sinne von „Wing Projection“ oder so. Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich den Flavor richtig verstehe, aber ich vermute mal, man gibt einer Kreatur (dem Pferd) Flügel und wenn man einem Reiter die Zeit zum Aufsteigen lässt (in der Main Phase), dann darf er für einen Ritt mitfliegen. Macht soweit Sinn und passt auch gut zum Bild.
Editing: Hier liegt bei der Karte leider der sprichwörtliche Hund begraben. Die zweite Fähigkeit funktioniert in den Regeln so gar nicht. Sie ist nämlich geworded wie ein Instant, der seinem (beim resolven geschehenden) Effekt einfach einen weiteren hinzufügt. Für ein Permanent muss das aber ein Trigger sein, also entweder „When you cast ~ during your main phase …“ oder „When ~ enters the battlefield during your main phase …”, denn andernfalls hätte man ja auch zwei targets, die man beim casten des Spells ansagen muss. Wenn du den Cast unbedingt mit einbeziehen willst könnte man auch schreiben „When you cast ~ during your main phase …“, dann triggert das Ding Eldrazi-Style schon beim Wirken, was aber für eine Common schon zu viel des Guten wäre. Davon abgesehen passen Wording und Formatierung aber.
Fazit: Gutes Gesamtkonzept, das abgesehen von einem relevanten Wordingfehler nur an um ein paar Grad daneben liegt. Ich finde die Idee der Karte interessant und wäre gespannt, etwas in diesem Stil mal in einem echten Set zu sehen.

Ruhiges Tal by Erforderliche Information
Angehängte Datei  Ruhiges Tal by Erforderliche Information.jpg   95,79K   0 Mal heruntergeladen

Design: Das Design gefällt mir sehr. Du hast eine der logistisch komplexesten Mechaniken in Magic (Transform) mit einer der schwierigsten Design-Aufgaben (faire Dual-Lands) kombiniert und trotzdem eine simple, schlichte Karte hervor gebracht. ETB tapped Duals sind ja schon seit längerem feste Bestandteile von vielen Magic Sets, auch auf Common. Eine simple aktivierte Fähigkeit ist wohl die anfängerfreundlichste Variante der Transform-Mechanik und lässt die Karte trotz diesem notorisch wortreich umgesetzten Keyword einen eher knappen Kartentext haben. Die Upside auf der Rückseite ist eine, die trotz der hohen Kosten auch von Einsteigern gemocht werden würde, denn die überschätzen gerne mal die Stärke von wiederkehrendem Lifegain.
Development: Tranquil Expanse auf der Vorderseite braucht kein besonderes Balancing. Relevanter sind die Abwägung der Transformkosten gegen den Lifegainbonus. Hier bist du eher auf der vorsichtigen Seite geblieben mit 5 Mana, aber das finde ich gut. Immerhin ist der zusätzliche Effekt unabhängig von den Kosten schonmal ein Upgrade gegenüber der Norm für Common Duals. Auch für vier Mana wäre die Karte weit entfernt von broken, aber man muss hier auch gar nicht das Maximum ausreizen. Immerhin kostet dieser Lifegain nicht einmal einen Spellslot im Deck und kann sich im Verlauf eines langen Limited-Matches durchaus zu relevanten Mengen aufaddieren. Dazu kommt noch, dass man davon ausgehen muss, dass die Karte Teil eines Cycles ist und man möchte kein Format, in dem jeder dauernd eine hohe Zahl solcher Lifegain Länder hat, die leicht zu transformen sind. Das verhindern hohe Kosten ganz gut.
Creative: Der Flavor ist selbsterklärend, simpel und trifft die mechanische Darstellung sehr gut. Mir gefällt vor allem die Verbindung der Namen und die Tatsache, dass du zwei passende Artworks vom selben Künstler gefunden hast. Ich finde es immer schrecklich, wenn bei DFCs die Vorder- und Rückseite komplett unterschiedliche Stile im Bild haben. Der Flavortext fängt das Feeling der Karte zwar gut ein, würde aber wohl auf einer echten Karte nicht gedruckt werden. Wizards machen keine Anspielungen auf die reale Welt in Flavortexten mehr (vor allem nicht auf reale Religionen) und selbst wenn man den FT durch ein ähnliches „in-world“ Gedicht ersetzen würde, käme wohl noch eine Urheberangabe oder Beschreibung dazu, nach dem Motto „Pilgergedicht aus Thraben“ oder so.
Editing: Abgesehen vom falschen Apostroph bei „kommt getappt ins Spiel“ stimmt das Wording. Beim Titel der Rückseite müsste der Eigenname der Taverne kursiv sein anstatt in Anführungszeichen (vgl. Sarpadian Empires, Vol. VII). Das default Setsymbol gefällt mir nicht so gut, das stört finde ich immer ein bisschen das Feeling so einer Karte. Noch ein paar technische Sachen: Zum einen musst du vermutlich die Beleren-Schriftart noch installieren, damit sie im M15 Frame bei dir korrekt dargestellt wird. Zum anderen muss man, wenn man den farbigen Rahmen von Multicolor-Ländern hinzufügt manuell den Color-Indicator entfernen, sonst sieht das wie bei dir so aus als wäre das Land farbig (à la Dryad Arbor).
Fazit: Sehr passendes und gut umgesetztes Konzept, das trotz anspruchsvoller Herangehensweise sehr common-freundlich bleibt. Die Karte leidet lediglich ein bisschen unter Fehlern bei den technischen Details, die aber für die Bewertung nicht schwer wiegen (ich gebe ja auch keine relevanten Abzüge wenn jemand einen anderen Editor verwendet).

Spark by avedon
Angehängte Datei  Spark by avedon.jpg   34,62K   0 Mal heruntergeladen

Design: Die Idee an sich finde ich interessant. Ich glaube aber nicht, dass dies ein Designspace ist, der mit der modernen Designphilosophie von Wizards im Einklang steht. Wir haben schon lange kein günstiges Fastmana mehr gesehen und vor allem keines, das so effizient und mächtig ist wie deine Karte hier. Generell sind zwar schon die meisten Manarituale auf Common, aber wie gesagt ist das einfach keine Richtung, die im modernen Magicdesign eingeschlagen wird.
Development: Ich bin davon überzeugt, dass das Spiel Simian Spirit Guide Nummer 5 bis 8 nicht braucht und nicht will. Die Karte ist nur dann gut, wenn man irgendwas Unfaires damit machen kann und zwar möglichst schnell und möglichst uninteraktiv. Keine Richtung in der man unterwegs sein will meiner Meinung nach. Davon abgesehen ist Phyrexian Mana eine der brokensten Mechaniken aller Zeiten und eine die wir deswegen (hoffentlich) nie wieder sehen werden. Das dann mit Fastmana zu kombinieren erscheint mir nicht unbedingt eine geniale Idee zu sein ;)
Creative: Jaya Ballard erklärt uns ja scheinbar im Flavortext, welcher Zusammenhang zwischen Bild und Titel bestehen soll. Allerdings sehen wir auf dem Bild eher das big fire als den little spark aus dem Titel. Außerdem bin ich mir nicht so sicher wie gut Spark als Titel für ein Manaritual ist. Alle 18 roten Karten mit dem Wort im Titel machen entweder Direktschaden oder sind Wegwerfkreaturen im Stil von Spark Elemental, von daher würde ich argumentieren, dass der Begriff in der Magic-Welt eine gewisse spielmechanische Belegung hat, der man nach Möglichkeit entsprechen sollte.
Editing: Phyrexian Mana gibt es selten genug, dass es auf einer Common definitive mit Remindertext kommen würde. Davon abgesehen ist alles vorbildlich, gab aber beim Kartentext auch wenig falsch zu machen.
Fazit: Der Grundgedanke, dass “add R to your mana pool” ein simpler und für Common geeigneter Regeltext ist, gefällt mir und ist auch gut für den Contest. Leider hast du zu sehr versucht, die Karte spielstark zu machen und bist damit der heutigen Designphilosophie zuwidergelaufen. Ein Konzept, das eher machbar gewesen wäre, wäre etwas im Stil von „Manamorphose XS“. R, Instant, Add R to your mana pool. Draw a card. Keinen Manavorteil zu generieren würde zumindest einen guten Teil der Powerlevelbedenken und das Problem mit phyrexian Mana umschiffen.

Tavern Conspirator by Lee
Angehängte Datei  Tavern Conspirator by Lee.png   261,21K   0 Mal heruntergeladen

Design: Der Effekt liest sich einfach, ist aber auf mehreren Ebenen für Common ungeeignet. Das größte Problem am Design ist, dass wir hier eine Common haben, die ohne eine Mythic Rare im Spiel nicht funktioniert, denn Loyalitätsmarken sind nunmal exklusiv für Planeswalker. Ein anderes Problem ist, dass die Karte etwas mehr memory issues mitbringt als mir für eine Common lieb ist. Man hat einen unsichtbaren Pump den man sich merken muss und zusätzlich die Einschränkung für die Aktivierung. Allerdings gibt es auch Rootwalla und Freunde, von daher ist das wohl nicht so schlimm. Die Abhängigkeit von Planeswalkern finde ich wie gesagt schlimmer.
Development: Zwei Marken pro Turncycle zu entfernen braucht eine ganze Weile um viele Planeswalker zu töten, andere wird man mit der Fähigkeit alleine gar nicht los. Der Pump ist schlechter als bei Rootwalla, also ist vom Powerlevel her alles im grünen Bereich. Interessant ist halt, dass wenn man genau einen Planeswalker angreift mit dem Conspirator, die Fähigkeit quasi der Pump von Rootwalla zum halben Preis ist. Das finde ich aber eher cool gemacht.
Creative: Mir gefällt die Idee, dass ein Verschwörer die Loyalität anderer zu seinen eigenen Gunsten untergraben kann. Außerdem freue ich mich immer, wenn ich den Advisor Creature Type irgendwo im Einsatz sehe, wo er passt. Ich weiß zwar jetzt nicht, wie viele Planeswalker sich die Tavernengeschichten von Verschwörern anhören, um deshalb Loyalität zu verlieren, aber allein die Idee, dass Sorin in der Weltenkneipe Gossip über seinen Kumpel Ugin hört und deswegen nicht zur nächsten Teeparty kommt, lässt mich schmunzeln.
Editing: Alles in bester Ordnung. Hübsches Setsymbol!
Fazit: An sich gutes Konzept, das bloß wegen der mechanischen Bindung an Planeswalker, die nunmal immer mythic sind, nicht gut für Commons geeignet ist. Jetzt könnte man sagen, dass du damit ein Environment anteasern willst, in dem entweder Planeswalker super häufig vorkommen oder auch andere Karten in großem Stil Loyalitätsmarken nutzen. Dann würde die Karte auf Common schon eher Sinn machen, allerdings würde so ein Set einfach in Opposition zu Richtlinien von Wizards stehen (Planeswalker sind mythic rare bzw. nur Planeswalker nutzen Loyalty counters) und damit nicht der modernen Designphilosophie entsprechen.

Veteran Ropeslinger by Cheothach
Angehängte Datei  Veteran Ropeslingers by Ceothach.png   158,18K   0 Mal heruntergeladen

Design: Ich finde es cool, dass du hier direkt den erst kürzlich erschienen Maro-Artikel zum mechanischen Colorpie einbindest. Laut dem darf monoweiß nämlich inzwischen „klassischen“ Bounce haben und nicht mehr nur Unexpectedly Absent oder ähnliches. Nichtsdestotrotz könnte die Karte ebenso gut auch monoblau sein. Ich hätte mir da noch irgendwo ein Element gewünscht, das exklusiver für Weiß ist. Modale Karten funktionieren seit es das Bullet-Point-System gibt auch deutlich besser auf Common und die Karte erinnert mich ein bisschen an Sandsteppe Outcast und co.
Development: Das Balancing der Karte ist aus zwei Gründen problematisch. Zum einen ist sie im Vergleich mit dem noch gar nicht so lange vergangenen Separatist Voidmage deutlich zu stark. Zum anderen sind die beiden Effekte so extrem unterschiedlich im Powerlevel, dass man in der überwiegenden Mehrheit der Fälle nur den Bounce-Effekt verwenden wird. Einzig dann, wenn der Gegner eine starke Kreatur mit mächtigem ETB-Effekt hat, die man am Angreifen oder blocken hindern aber nicht bouncen will, wird man vielleicht mal was tappen. Aber wenn der Gegner Noxious Gearhulk kontrolliert, gewinnt man auch dann meistens nicht, wenn man ihn einmal im Combat tappt.
Creative: Name, Effekt, Creature Types und vor allem das Artwork passen alle perfekt zusammen. Insgesamt entsteht bei mir ein ziemlicher Zendikar-Vibe, sodass ich mich frage ob die Karte nicht noch besser gewesen wäre, wenn sie zusätzlich ein Ally geworden wäre.
Editing: Auch hier gibt es nichts zu beanstanden. Auch dein Setsymbol gefällt mir ziemlich gut.
Fazit: Ein Design, das ein sehr gutes Gesamtbild abgibt, aber leider etwas zu hoch im Powerlevel angesetzt ist. So cool ich die Karte finde, so ungern würde ich ein Draftformat spielen in dem man um den Effekt auf Common dauernd rumspielen muss. Hätte die Karte statt Flash irgendwas weißes würde sie mir schon etwas besser gefallen.

Ich bin echt sehr froh, dass das Thema so gut angekommen ist und so viele Beiträge mit einer solchen Bandbreite an unterschiedlichen Designs dabei zustande kamen. Ich finde bei vielen eingereichten Karten einiges was mir gefällt, es wurden aber auch bei eigentlich allen Karten irgendwelche Fehler gemacht, was hoffentlich zeigt, dass Common Design definitiv serious business ist und deutlich anspruchsvoller als es hier in den Wettbewerben oftmals gewürdigt wird.
Mich hat das Design von Erforderliche Information am meisten überzeugt. Die Fehler bei seiner Karte sind eigentlich alle nicht im Zusammenhang mit der Aufgabenstellung, die in seinem Beitrag sehr elegant gelöst wird.
Ich hoffe ihr konntet alle von diesem Wettbewerb etwas mitnehmen und nehmt die Kritik nicht zu persönlich. Ich wünsche viel Spaß und Inspiration beim Erstellen weiterer Custom Cards!


#1381214 Custom Card Contest 8

Geschrieben von Dragno am 02. August 2017 - 22:44

Ist jetzt doch nix mit Overload geworden, sondern vielleicht eher was für eins der neuen Core-Sets.

 

Angehängte Datei  Concerted Fury CCC08.jpg   52,2K   0 Mal heruntergeladen


  • Lee hat sich bedankt


#1380848 Diskussion zu den Wettbewerben

Geschrieben von Dragno am 01. August 2017 - 17:26

Todeslinie für CCC6 ist erreicht, ich hab ungefähr ein Drittel der Bewertungen fertig, ich vermute dass ich diese Woche fertig werde.




#1380845 MKM Series Prag 2017

Geschrieben von Dragno am 01. August 2017 - 17:20

Ohne dort gewesen zu sein und nur aus meiner Erfahrung mit Tournament Logistics würde ich mir das folgendermaßen erklären: Die Zahl der Teilnehmer von 296 kam vom Registration Desk anhand der Anmeldungen. Im Event beim WER waren aber zusätzlich zu allen tatsächlichen Teilnehmern auch alle Spieler mit Byes eingetragen, unabhängig davon ob sie beim Event tatsächlich auftauchten oder nicht. Da es kein Player Meeting gab und (laut den hier zu lesenden Beiträgen) nicht im Vorfeld überprüft wurde, wer denn alles da war, musste man alle eingetragenen Leute, die gar nicht wirklich teilnahmen, einfach droppen, sobald sie nicht zu einem Match erschienen. Allerdings bietet der WER einem die Option, Standings inklusive aller gedropten Spieler auszugeben. Da würde dann natürlich auch alle Spieler einschließen, die zwar ein Bye hatten, aber nicht wirklich im Event teilnahmen. Scheint so, als wäre das bei den Standings für Runde 6 auf der Coverage Page so passiert, sodass da mehr Leute auf den Standings stehen als tatsächlich am Turnier teilgenommen haben.




#1379201 Custom Card Contest 7

Geschrieben von Dragno am 26. Juli 2017 - 11:17

Angehängte Datei  Grove of Lost Souls CCC06.jpg   39,87K   0 Mal heruntergeladen




#1365240 Custom Card Contest 1

Geschrieben von Dragno am 26. Mai 2017 - 09:49

Todeslinie mal wieder schön verpasst *facepalm*

 

Würde mich freuen, wenn ich trotzdem Feedback kriegen würde. In meiner Karte ist der Silumgar-Clan von {U} {B} auf {G} {B} geändert. Dabei wird vor allem der Graveyard-Fokus beibehalten, der in Dragons of Tarkir mit Exploit nur noch bedingt gegeben war. Die Karten sollen außerdem etwas mehr backwards-compatible sein, indem sie sich beispielsweise noch besser mit den Delve-Karten aus Fate Reforged und Khans of Tarkir spielen lassen. Das GB-Silumgar-Deck soll sich dann weniger wie ein Controldeck spielen, sondern mehr wie ein friedhofsbasiertes Valuedeck.

 

Angehängte Datei  Deathmaster Guardian.jpg   48,17K   0 Mal heruntergeladen




#1363855 [Berichte] MKM-Series Frankfurt / Maintal - 28.04. - 01.05.2017 - Vintage, Mo...

Geschrieben von Dragno am 17. Mai 2017 - 17:17

Also bei Beschwerden über Preise die bis jetzt immer noch nicht an die entsprechend Platzierten ergangen sind, bin ich voll bei euch - das geht nicht, egal ob die Verantwortung dafür bei JK oder bei MKM liegt. Preis-Splits dagegen sind reine Spielersache. Da ist es weder die Verantwortung des Veranstalters noch die der Judges, deren Durchführung einzuplanen oder zu unterstützen.




#1361947 [Berichte] MKM-Series Frankfurt / Maintal - 28.04. - 01.05.2017 - Vintage, Mo...

Geschrieben von Dragno am 08. Mai 2017 - 17:49

Besser spät als nie, jetzt auch endlich mein versprochener Bericht.
 
Vorbereitung
Mein ursprünglicher Plan war, das ganze Wochenende zu judgen, aber weil es nur eine etwa zweistündige Fahrt von mir nach Frankfurt ist, habe ich mich auch einfach mal noch für beide Tage als Standbye beworben. Bei der kurzen Entfernung ist es finanziell zu verkraften, wenn man "nur" kostenlos mitspielt ;) Prompt wurde ich dann auch für Samstag und Sonntag als Standbye Judge angenommen, für Freitag war eh die Judge Konferenz angesetzt, für die ich mich als Seminarleiter beworben hatte und ebenso angenommen wurde.
Dementsprechend galt meine Vorbereitung erstmal meinem Seminar zum Thema Communitybuilding. Das ganze ist jetzt ein Thema, das gar nicht so leicht als Seminar rüberzubringen ist. Entweder man macht es als Storytime-Session und erzählt lustige Geschichten aus der lokalen Community, dann hat jeder ein bisschen gelacht, aber die wenigsten werden etwas gelernt haben, was sie auch auf ihre Situation anwenden können. Oder man macht es zu einer Vorlesung über Community-Theorie, wo dann jeder theoretisch was mitnehmen könnte, aber die meisten das einfach nicht tun werden, weil sie währenddessen einschlafen. Ich wollte natürlich wie immer großartig sein und habe versucht, das gute aus beidem zu verbinden, was durchaus einige Zeit in Anspruch nahm.
 
Einige Zeit vor dem Event wurde ich dann schon für Samstag beim Modern Main Event aktiviert - sehr gut, ich hatte nämlich gar keine große Lust gehabt mich mit dem Metagame zu befassen und hatte bis zu dem Zeitpunkt noch keinen Gedanken daran verschwendet, was ich hätte spielen wollen. Eine Woche vor dem Event wurde ich dann gefragt, ob ich nicht am Samstag Team Leader für Deck Checks sein möchte. Das war für mich erst Mal ein Hammer, weil ich vorher noch nie Team Lead auf einem Großevent war, also ergriff ich natürlich die großartige Chance, mich zu beweisen. Ich war schon bei der 2016er MKM Series in Frankfurt bei Modern im Deck Check Team und hab dabei einiges gelernt, was ich dieses Mal besser machen wollte. Meine Pläne waren groß, meine Innovationen gewaltig, meine Vorbereitung überdimensioniert - ich wollte immerhin überzeugen.
 
So kam es dann, dass ich am Donnerstag vor der MKM Series um kurz vor Mitternacht mit meiner Vorbereitung aufs Team Leading am Samstag fertig war und dann feststellte, dass ich ja für Sonntag immer noch nicht aktiviert wurde und womöglich Legacy spielen würde. Jetzt waren auch kürzlich irgendwelche Bannings passiert und ich hatte ohnehin richtig gefeiert, dass meine erste und wahre Liebe im competitive Magic nun wieder stark im Metagame sein dürfte. Eigentlich hatte ich Bock auf Esperblade, aber Deathrite Shaman ist einfach eine zu dumm starke Karte um sie nicht zu spielen. Ich wollte aber nicht noch ewig die perfekte Liste techen, geschweige denn noch Netdecks raussuchen, denn es war spät und am nächsten Tag wollte ich fit für mein Seminar sein. Also habe ich meine letzte gespielte Deathblade Liste ausgegraben, ein bisschen das Sideboard angepasst, eingesleeved und die Deckliste gedruckt. Eigentlich habe ich ja eh damit gerechnet, dass ich am Sonntag auch noch aktiviert werden würde, immerhin ging es um MKMS Frankfurt, das größte deutsche Turnier seit der Zeit über die wir nicht mehr sprechen (*hust*deutscheGPs*hust*), da brauchen die sicher jeden Judge. Meine Vorbereitung für Legacy sah also so aus:
Angehängte Datei  Deathblade Evolution.PNG   12,39K   0 Mal heruntergeladen
 
Der Freitag - Judge Konferenz und Vorbereitung für Samstag
Kurz vor knapp haben wir mit allen aus der Gegend die auch zum Event wollten nochmal durchdiskutiert wer jetzt wann mit wem wie hin und zurück fährt, nur damit dann alles beim alten blieb. Also fuhr ich mit dem anderen Judge aus Bamberg, der lustigerweise auch Daniel heißt, um 7:30 los, da die Judge Konferenz um 10 beginnen sollte. Der Rest der Crew war packfaul und fuhr dementsprechend irgendwann im Lauf des Vormittags direkt zur Site. Unsere Strecke bestand zu 99% aus Autobahn und zu etwa 83% aus Baustellen. Wir kamen also trotz guter Planung eher etwas knapp vor Beginn der Konferenz am JK Entertainment Store an.

Die Judge Konferenz

Wir hatten Seminare zu den verschiedensten Themen, wobei die jüngsten Regeländerungen natürlich für viele die spannendsten waren. Die Rezeption der Vorträge reichte von zustimmendem Nicken über angeregte Diskussion bis hin zu umfassender (aktiver gegenseitiger) Verwirrung. Vor allem der Vortrag zum neuen Combat Shortcut wurde ausgiebig diskutiert und die Formulierung bis ins Detail analysiert, mit dem Ergebnis, dass man Situationen konstruieren kann, in denen die Formulierung nicht eindeutig ist und sich die Zuständigen nochmal dran setzen sollten. (Nein ich sage euch nicht welche Situationen und ich hoffe ihr findet sie nicht :P)
Mein eigenes Seminar verlief insofern anders als geplant, weil ich das Pizza-Replacement war. So viel ich auch von mir halte, das ist schon etwas viel verlangt. Dazu war es gekommen, weil der Pizzalieferant überraschend lang brauchte, um etwa 50 Pizzen gebacken zu kriegen (huehue) und dementsprechend mein Seminar, das eigentlich nach der Mittagspause stattfinden sollte, vorgezogen wurde. Anstatt ein paar gefütterter, zufriedener Zuhörer hatte ich nun also einen Mob von hungrigen Judges vor mir. Ich weiß nicht ob meine elegante Einleitung die Situation besser gemacht hat ("I'm sure you must be very disappointed that you get me instead of pizza!"). Ich habe es dennoch irgendwie bis kurz vor Ende meines Seminars geschafft, ohne gefressen zu werden und als dann die Pizza eintraf, war mir auch niemand böse, dass ich das Ende des Vortrags etwas abgekürzt hatte. Man soll gutes Essen ja nicht kalt werden lassen, das hat meine Oma schon gesagt. Sobald das Essen dann verteilt war, schienen sich die Gemüter auch wieder ruhig genug gestimmt zu haben, dass ich sogar einen Haufen positives Feedback für mein Seminar bekam. Insgesamt also ziemlich gut gelaufen soweit. Nachdem wir unsere Judgefoils eingesackt haben, fahren Daniel und ich auch direkt wieder zur Site, zusammen mit einem Gastpassagier, der keinen Bock hatte, das Frankfurter public transport system zu lernen und lieber mit uns 10 Minuten im Auto verbrachte.

On Site
An der Eventsite war der Plan eigentlich folgender: Daniel wollte ungefähr all seinen Besitz an die Händler verhökern, ich wollte Chatbois treffen und abchecken dass alles für den nächsten Tag vorbereitet war, damit mein Plan für die Decklisten auch klappt, dann Moritz, Alex und Tim einsammeln sobald die aus ihren Trials gescrubt wären und dann nach nem Zwischenstopp bei irgendwas zu Essen direkt zur Pension Gartenhof um mit einer fetten Mütze Schlaf in den Samstag starten zu können.
Angehängte Datei  not a great plan.png   327,38K   0 Mal heruntergeladen
Wie sich herausstellte, hatten die Tische im Hauptraum noch gar keine Tischnummern fürs Main Event am Samstag (die essenziell für meinen Decklisten-Plan waren), der Nebenraum war noch gar nicht offen und die Trials der Bamberger Kollegen dauerten noch gefühlte 200 Runden, wobei sie sogar teilweise noch in contention waren. Ich versuche also zu retten was zu retten ist, damit wir nicht wie im Vorjahr alle Probleme Samstag morgens klären müssen und mit sieben Jahren Verspätung in Runde 1 starten. Bis ich herausgefunden hatte, wie viele Spieler in jeden Raum und an jede Tischereihe passen sollten und einen korrigierten Floorplan angelegt hatte, waren dann auch Stefan und Konrad (Head- und Appealsjudge vom Samstag) von der Konferenz zurück und ich erzählte ihnen, was noch alles an Problemen zu lösen war. Daraufhin gingen wir zu dritt Essen. Konrads mega smarte "finde geiles Essen"-App führte uns zu einem türkischen Restaurant zu dem wir nicht weit fahren mussten und wo ich mein bestes Essen des Wochenendes genießen konnte. Wir quatschten relativ viel, hauptsächlich darüber wie wir uns oder andere Judges sich gegenseitig schon Penalties gegeben haben, berichtigten alle Ungereimtheiten aus den Regelseminaren von der Konferenz und schmiedeten den Masterplan für das kommende Event. Unser timing war genial, denn kurz nachdem wir zurück an die Site kamen, war Daniel mit seinem selling spree fertig, Tim und Alex waren aus ihren Trials gescrubt und Moritz ließ sich gerade von Julian Knab im Finale von seinem Trial vermöbeln. Nur die Chatbois taten mir Leid, die ich abgesehen von einer kurzen (aber sehr herzlichen) Begrüßung gar nicht gesehen hatte. Egal, Schlaf > alles, also auf nach #gartenhof! Tim und Daniel brauchten nichts zu Essen, sodass wir gar keinen Umweg mehr einlegen mussten. Perfekt!

Angekommen in der Pension hau ich mich aufs Bett, besorge mir noch fett Beef von meinen Mitfahrern, weil niemandem von ihnen klar war, dass ich als Judge ne Stunde vor ihnen on site sein müssen würde und mich jemand fahren musste und setzte dann die letzten Schritte meines Masterplans für schnelle Decklistensammlung am Samstag in die Tat um. Erst als ich mich schlafen legen wollte stellte ich fest, was ich beim Packen vergessen hatte: Ohrenstöpsel, denn ich teilte mein Zimmer mit Tim, der wie ich wusste schon lange genug Legacy Elfen spielte um im Schlaf zu klingen wie ein Craterhoof Behemoth in der Brunftzeit. Mit meinem Kopf in Decke und Kissen eingewickelt und meinem Skelett zur Frequenz von Tims Schnarchen vibrierend verfluchte ich mich für zwei Dinge: Nicht früher herausgefunden zu haben, dass Havoc, Vico, merhans, Lev, Izzy, dommi und co auch im Gartenhof einquartiert waren und für meine narrenhafte Verfehlung, keinerlei Audioschutz mitgenommen zu haben. Es wurde eine lange, schlaflose Nacht voller Reue.
 
 
Der Samstag - Deck Checks Team Lead Modern Main Event
Eine gute Stunde bevor mein Wecker geläutet hätte gebe ich den Versuch auf, noch irgendwie Schlaf zu finden und gehe schonmal duschen mit dem heimlichen Plan, Tim dadurch auch wecken zu können, damit er mal sieht wie sehr ich leide - ohne Erfolg (und Tim sagt mir hinterher auch, dass ihm durchaus klar war wie ich leide). Als ich dann wenig später, die Haare schon mit 3-Wetter-Tafft gestärkt, am Frühstückstisch sitze, ist vom Hotelstaff noch niemand da und ich warte. Da ich mein Elend der Whatsapp-Gruppe der Chatbois kund tue, erbarmt sich Vico, mir eine Laugenstange vorbeizubringen, da er offenbar schon beim Bäcker um die Ecke war. Ich fühle mich nach der Nacht aber nicht motiviert genug selbst zu gehen und verzehre die Stange dankbar. Als kurz vor der Zeit, als ich mich mit Moritz zum Frühstück treffen wollte, immer noch keine Sau da ist, wird mir langsam mulmig, aber dann erscheint doch jemand von der Pension und tischt Frühstück auf. Ich gönne mir ordentlich - quasi in dem Versuch meinen Schlafmangel wegzufressen - und quatscher nebenbei mit der ganzen Crew aus #gartenhof #chatbois, die sich inzwischen eingefunden hat. Von Moritz ist aber immer noch keine Spur zu sehen. Vielleicht war es ihm einfach zu blöd wegen mir früher aufzustehen oder er war noch salty weil er den kürzeren gezogen hat und mich zur Site fahren muss. Als ich dann wieder am Zimmer bin macht Alex - vom Bett aus - die Zimmer des Nachbarzimmers auf und murmelt etwas wie "keine Ahnung was mit dem Typen los ist, der duscht grade". Ich packe meine Sachen für den Tag, während der inzwischen wache Tim mich auslacht dass ich meine Ohrenstöpsel vergessen habe. Dann ist Moritz auch rechtzeitig fertig und wir fahren zur Site, wobei er mir erzählt hat, dass er like a boss von seinem Wecker geweckt wurde, ihn ausgeschaltet hat und aufstehen wollte, dabei aber eingeschlafen ist. Jetzt hat er wenigstens eine sinnvoller Beschäftigung bis die Site aufmacht: Frühstück suchen.
Judge Zeug

Kurz nachdem ich in die Site gekommen bin erscheint mir der fleischgewordene Alptraum jedes Judges, der einen Floorplan bauen will, in Form von Jens "JK" Arndt, der mir ganz beiläufig mitteilt "wir haben da wegen Brandschutzbestimmungen noch ein paar Tische umgebaut". Nachdem ich meinen ersten spontanen Schlaganfall überwunden habe, stelle ich aber fest, dass einfach die letzten zwei Tische des Hauptraums nun die ersten zwei Tische des Nebenraums sind und nach wie vor genauso viele Spieler untergebracht werden können wie geplant. Tischnummern sind auch schon da, mein Masterplan scheint also aufzugehen :wub:
Wenig später zahlt sich meine übertriebene Vorbereitung aus. Das Player Meeting startet fast wie geplant und innerhalb von 15 Minuten haben wir über 670 Decklisten eingesammelt und alphabetisch sortiert an der Deckchecks Area. Mein Plan, den ich zuvor beim Judge Briefing erklärt hatte, geht auf und erlaubt allen anderen Teams direkt nach Abschluss des Decklistensammelns wieder an die Arbeit zu gehen. Das Turnier startet quasi on time und mein Team, bestehend aus Witold, Jerzy, Javier, Malte und Nicole, macht sich frohen Mutes an die Arbeit - Decks werden gecheckt, wir vergleichen die Decklisten die eingereicht wurden mit der Masterliste vom Player Meeting und überprüfen stichprobenartig die eingereichten Listen auf suspekte Elemente. Vor allem während der ersten Hälfte des Turniers komme ich viel weniger auf den Turnierfloor als ich gerne gewesen wäre und sehe dementsprechend quasi niemanden von meinen Bekannten. Mein Team macht eine Meisterleistung indem es alle seine Aufgaben erfüllt und gleichzeitig andere Teams während deren Pausen vertritt. Soweit so gut. Ich glaube immer noch nicht wirklich, dass das Turnier so gut läuft, nach all dem was im Vorjahr schief gelaufen war.
Ab Runde 5 haben wir uns in eine gute Routine eingearbeitet und die großen Lunch Breaks sind bei allen Teams durch, also mit voller Power auf den Floor. Jetzt kann ich auch endlich ein paar Items auf meinem Judge-Bingo ankreuzen, das ich zum Spaß für mein Team erstellt habe, um die Moral hoch zu halten. Unsere Bingozettel sahen ungefähr so aus:
Angehängte Datei  Bingo.PNG   40,28K   1 Mal heruntergeladen
Trotzdem gewinnt Javier das Teambingo haushoch und ich schaffe es bis zum Ende des Tages nicht, ein Bingo voll zu kriegen. #wasfür1sädleif
In einer der letzten Runden spielt Lev kurz vor Ende der Rundenzeit noch gegen einen Eldrazimann und ich mache Tablecoverage an seinem Tisch. Dabei kommt es zu einer witzigen Situation, über die wir das ganze Wochenende noch lachen, als eine nicht ganz so häufige Regelfrage aufkommt, ich noch zwei Judges hole und wir uns uneinig sind, ich also nach meiner ersten Vermutung rule und von Levs Gegner appealed werde. Es dauert noch ein paar Minuten bis der Head Judge am Tisch ist und das korrekte Ruling gibt, noch kurz mit mir abspricht wie viel Extrazeit es gibt und ich mich dann zum Match umdrehe und Lev gerade sagt "ok, dann Grapeshot in dein Gesicht, du bist tot" :ugly: Well played.
Am Ende des Tages beenden wir die Swiss Rounds 10 Minuten vor unserem Zeitplan und können es alle nicht fassen, da vielen von uns noch das Event von 2016 in den Knochen sitzt, das mit mindestens einem Monat Verspätung endete. Inzwischen bin ich auch ziemlich platt, denn trotz guter Versorgung mit Pizza während unserer Lunch Break und einem übervorsichtigen Vorrat an Cornys im Gepäck macht mein Kreislauf zwischendurch mal einen Aussetzer den ich überwiegend wassertrinkend an der Deck Check Station verbringe und der mir noch bis zum Abend etwas in den Knochen sitzt. Außerdem verspätet sich die zweite Essensbestellung für die Judges und trifft erst einige Zeit nach Ende der Swiss ein. Wenigstens habe ich noch Zeit, allen möglichen Leuten Feedback zu geben und zu bekommen. Ich bekomme viel Lob und die meisten Leute stimmen mir zu, dass ich ziemlich overprepared war, was aber im Endeffekt ziemlich gut war. Als das Essen dann da ist, fehlt meine Bestellung, aber es ist inzwischen auch einfach schon zu spät um noch irgendwo was zu holen. Ich verabschiede mich also und höre von einigen die Hoffnung, dass ich für den Sonntag auch aktiviert werde. Bock hätte ich schon. Hat Spaß gemacht!

Wir machen uns also auf den Heimweg, meine Mitfahrer deutlich satter als ich, da sie die Wartezeit auf mich nach den Swiss damit verbrachten, zum Essen zu gehen. Alex ist am glücklichsten von uns allen, denn er wird 19ter im Main Event, aber zu dem Zeitpunkt bin ich schon zu KO um das noch wirklich zu raffen. Im #gartenhof angekommen lese ich noch ein bisschen den Spam der anderen Chatbois auf Whatsapp und schaffe es dann tatsächlich vor Tim einzuschlafen. Gegen 5 Uhr morgens erwache ich dann von einem röhrenden Schnarchen und verbringe noch ein paar Stunden im Halbschlaf, hungrig und müde, aber nicht in der Lage einzuschlafen.
 
Der Sonntag - Legacy Main Event
Ich erwache in einem Zustand, der sich noch grauenvoller anfühlt, als das hier zu lesen. Ich bin hungrig, übermüdet und generell fertig. Ich weiß nicht, ob ich an dem Tag judgen oder spielen will, geschweige denn ob ich gerade überhaupt existieren will. Am Frühstückstisch mache ich wohl einen nicht so fitten Eindruck, wie mir ein paar von den Chatbois mitteilen. Wir lachen über Levs ungewollten Slowroll im Modern. Ich esse kaum was, da sich direkt Magenkrämpfe eingestellt haben und ich trotz allen Hungers kaum was runterkriege. Perfekte Voraussetzungen für einen erfolgreichen Tag. Als wir auf der Site eintreffen, erfahre ich dass ich nicht aktiviert bin, also einen Haufen Spaß mit meiner 2015er Deathblade Liste haben darf. Die sieht übrigens so aus:

Außerdem bemitleiden mich noch mehr Leute zu meinem augenscheinlich fürchterlichen Zustand. Dementsprechend sind die folgenden Informationen mit Vorsicht zu genießen. Über meine Erinnerung legt sich ein Schleier des Deliriums, verursacht durch eine toxische Mischung aus Schlafmangel, Hunger und Monster Energy. Solltet ihr also irgendwas mitbekommen haben, was hier anders geschildert wird, wisst ihr warum.
Spieler Zeug

Runde 1: Thomas mit Grixis Tezzerator
Thomas ist ein netter Typ aus den Niederlanden (wenn ich mich nicht täusche) und wir quatschen ein bisschen darüber was wir die letzten Tage auf dem Event gemacht haben. Ich klage ihm mein Leid über meine Schlaflosigkeit. Er beginnt on the play mit Chalice @ 1 und ich befürchte schon die Eldrazi-Gefahr oder Red Stompy, doch Turn2 folg von ihm nur ein Fetchland und Dimir Signet. Die Chalice ignoriere ich erstmal und entferne sie später mit Judgment. Dann liefern wir uns ein fast 40-minütiges Grindfest in Game1, während dem ich es schaffe, gegen Engineered Explosives (die er auf bis zu 4 legen kann), Academy Ruins und Ensnaring Bridge zu gewinnen. Zwischendurch haben eine Kombination aus meinen Deathrites und seiner Ancient Tomb ihn auf ziemlich wenig Leben gebracht. Ich schaffe es, im gleiche Zug Jace und DRS zu legen. Er entfernt zuerst Deathrite, da der die direktere Gefahr ist. Als er dann die EE auf 4 legen will kann ich forcen. In meinem Zug lege ich eine TNN, die er direkt wieder mit Explosives @ 3 beantwortet. Ich habe dann die hardcarst Force für seine EE auf 4 für Jace. Im nächsten Zug Snapcaster-Force. Ich ultimate Jace gegen ihn, aber er hat nach wie vor Ruins + EE um nicht gemillt zu werden und seine Ensnaring Bridge hindert mich am Angreifen. Dann finde ich den letzten Snapcaster für Snap-Judgment auf die Brücke und lege noch eine TNN und einen Deathrite. Damit kann ich wieder angreifen und meine Threats auf drei verschiedenen Manakosten töten ihn schneller als er sie durch Explosives-Recursion handlen kann. Wir können beide kaum glauben, dass ich mich da noch rauswinden konnte und bei ihm sitzt der Schock in Game2 (das wir mit 11 Minuten auf der Uhr starten) scheinbar noch tief, denn während ich den Nutdraw von DRS into irgend einen Threat mit Force of Will Backup habe, verschenkt er das Spiel an mehreren Punkten indem er mit seinem frühen Dack Fayden die falschen Karten behält, sodass meine Kreaturen seine Lebenspunkte ungehindert dezimieren können.
1-0 in Matches | 2-0 in Games
 
Ich fühle mich nach dem Match belebt und happy, hatte sehr viel Spaß, aber danach wenig Zeit zur Erholung, da wir fast bis zur Time gespielt haben. Immerhin ein paar Leute getroffen und ein paar Worte gewechselt vor Runde 2.
 
Runde 2: Broder mit BUG Delver
Ich quatsche mit Broder ein bisschen über seine Gedanken zum Top-Ban und dem Post-Miracles Meta, aber wir kommen ziemlich schnell zur Action, als mein SFM resolven kann obwohl ich on the draw bin und Batterskull sucht. Sein Delver lässt sich Zeit mit dem Flippen und im Zug nachdem ich mit Land-Go passe, entscheidet er sich nach kurzem Nachdenken, mir ein Stifle zu seinem Delvertrigger zu zeigen. Geistesgegenwärtig aktiviere ich die Mystikerin noch in seinem Drawstep und der Schmetterschädel kommt ins Spiel. Einmal darf mein Batterskull angreifen und Leben erzeugen, dann fängt er ein Abrupt Decay. In den folgenden Zügen suche ich nach Antworten und baue meine Manabasis aus, während mich eine Insectile Aberration verhaut und später glaube ich auch noch anderes mehr. Kurz vor knapp kann ich eine TNN resolven und nachdem ich auf 3 Lebenspunkte falle, kann True-Name Batterskull angreifen und das Spiel drehen indem ich wieder auf 10 gehe. Broder draint im Endstep noch mit seinem Deathrite, dann zieht er und gibt sichtlich unbegeistert auf.
In Game 2 macht sein Deck was es soll. Meine Manabasis wird verkrüppelt, seine Clock geht früh an die Arbeit, ich muss meine Threats ins Daze spielen und er gewinnt auf komfortablen 17 Lebenspunkten. Ich weiß, dass ich einen Meddling Mage auf Abrupt Decay liegen hatte.
An Game 3 kann ich mich nicht mehr allzu gut erinnern, ich weiß nur, dass ich ziemlich gut zog, auf Basics fetchen konnte, er ein paar Länder zu viel hatte und mein Meddling Mage auf Abrupt Decay zwei Exemplare in seiner Hand strandet während ich auf 5 Leben das Board stabilisiere und ihn dann mit Doppel-TNN racen kann.
Broder ist ziemlich verärgert über die Niederlage und lacht nur zynisch als ich meine, dass ich das Matchup in der Ära vor Miracles als ausgeglichen in Erinnerung hatte. Ich kann trotzdem noch eine kurze Konversation über die entscheidenden Karten im Matchup erwirken und wir sprechen nochmal durch, an welchen Punkten im Match sich das Ganze entschieden hat, wünschen uns noch viel Glück und Broder bittet mich, Gutes für seinen Oppscore zu tun. Ich versichere natürlich, das vor zu haben, traue es mir aber in meinem Zustand nicht wirklich zu, wenn gleich ich überrascht bin, wie frisch im Kopf ich zumindest während den Matches noch bin.
2-0 in Matches | 4-1 in Games
 
Runde 3: Alex mit Shardless
Alex spielt das ästhetisch ansprechendste Deck, das an meinen Matches an diesem Tag beteiligt ist. Schwarzrandige Duals und der ganze Rest foil und vom Künstler unterschrieben. So macht Magic gleich noch mehr Spaß und wir unterhalten uns gut über gepimpte und ungepimpte Decks, Spaß am Spiel und darüber, dass Legacy das angenehmste Format ist. Er startet Game 1 on the draw mit einem Mulligan auf 6, aber nichtsdestotrotz liefern wir uns einen Grindwar für die Geschichtsbücher. Am Ende hat eine resolvte Ancestral Vision der Gewalt des True-Name Batterskull nichts entgegen zu setzen und als er anfängt mit DRS seine Lebenspunkte aufzubessern, weiß ich, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ich gewinne. Zwei Angriffe später greifen wir zu den Sideboards und sind einvernehmlich der Meinung, dass allein dieses Match das Turnier schon wert war.
Ich hoffe darauf, eine weitere epische Materialschlacht für mich entscheiden zu können, doch als Alex Mulligan auf 4 nehmen muss, befürchte ich, dass dieses Match schneller vorbei ist, als ich mir gewünscht hätte - wenn auch zu meinen Gunsten. Ich halte sieben und wenngleich seine Hand so ziemlich das stärkste ist, was ein Mulligan auf 4 produzieren kann, gibt er das Game ziemlich schnell gegen die Sequenz DRS into TNN into SFM + Removal ab. Faires Magic in einem so unfairen Format macht trotzdem Spaß und wir gehen frohen Sinnes unserer Wege.
3-0 in Matches | 6-1 in Games
 
Zwischen den Runden schicke ich einen aus meiner Bamberger Truppe zum Head Judge, da er mir von einer Situation erzählt, in der scheinbar gegen ihn gecheatet wurde, es ihm aber erst nach dem Match auffiel. Nebenbei unterhalte ich mich mit den Judges, die heute Deckchecks machen und erfahre, dass einer, der am Vortag in unserem Team war und heute spielt, schon einen Gameloss für einen Listenfehler bekommen hat. #justjudgethings
 
Runde 4: Jonathan mit Sneak and Show
Wir halten beide unsere 7 und ich spiele on the draw turn 1 Deathrite Shaman. Als Turn 2 Show and Tell kommt, weiß ich woher der Wind weht und kann mich mit reiner Willenskraft verteidigen, gegen die Jonathan nichts auszusetzen hat. Mit Thoughtseize kann ich ihm Griselbrand nehmen und er muss erst cantrippen, bevor er wenig später erneut Show and Tell castet. Dieses Mal resolved es und er bringt Emrakul, ich lege mein viertes Land. Dadurch kann ich in meinem Zug zusammen mit Deathrite Shaman mein Council's Judgment durch sein mir bekanntes Spell Pierce resolven und Emrakul exilen. Zum Glück hatte ich das eine Judgment auf der Starthand. Wir cantrippen eine Weile vor uns hin und ich draine ihn fleißig mit dem DRS, bis er dann irgendwann Sneak Attack into Emrakul macht und mich schon tot wähnt. Ich kann aber Tropical fetchen und seinen zuvor discardeten Griselbrand mit dem Schamanen entfernen und, nachdem ich einen Haufen Snapcaster, Länder und solchen Kram geopfert habe, gerade so überleben, mit dem DRS und einem Usea im Spiel. Mein Deck belohnt mich direkt mit einem Land von oben, sodass ich TNN lege und ihn wenig später töte, da er kein follow up findet. Das war ja mal mehr als knapp.
Ich schicke Removal und faires gedöns ins Sideboard und bringe das volle Hasspaket. Er hält die volle Hand. Ich sehe irgendwas ohne Force und Thoughtseize aber mit Needle, Containment Priest und anderen SB Karten, also halte ich. Dann lebe ich den Traum, denn er startet mit Lotus Petal, Lotus Petal, Land, Show and Tell und ich lege die Humility rein. Er muss lachen und beginnt den 1/1er Beatdown. Dann zocken wir noch etwa 20 Minuten weiter, weil er sein 1-off Out nicht findet und ich kein Equipment, Jace oder Tar Pit. Ich fetche frühzeitig auf Basics um nicht noch random an einem Blood Moon zu sterben und behalte die Needle in der Hand, falls er zuerst Jace findet. Wir traden ganz oft 1/1er, manchmal traded er 2für1 mit Pyroclasm, aber irgendwann finde ich Tar Pit um ihm in zwei Angriffen den Rest zu geben. Da meine Hand zu dem Zeitpunkt schon längst aus reiner Countermagic bestand, hätte ich wohl einfach Needle auf Sneak Attack legen müssen, denn sein eines Out war nicht Echoing Truth, sondern Wipe Away.
Trotz meines Glücks hatte Jonathan scheinbar Spaß an dem Match und wir unterhalten uns gut. Humility erzeugt einfach die geilsten Situationen, vor allem wenn er infinite Pyroclasms und Blocker hat, weil sterbende Emrakuls ihm die zurückgeben.
4-0 in Matches | 8-1 in Games
 
Nach dieser Runde erzähle ich von meinen glorreichen Heldentaten in der Nähe der Main Stage, wo Christian von mtgoesterreich das mithört und mich unter die Kamera bringen will. Mir ist das ganz recht, weil ich fühle mich eh nicht in der Stimmung um weite Strecken zu laufen, viel mehr komme ich mir zwischen den Runden mehr und mehr vor, als würde ich auf dem Zahnfleisch gehen. Ich hau mir noch ein Corny rein, dann nehme ich am Feature Table Platz.
 
Runde 5 (Feature): Wilco mit Lands (Hier ab 4:58:00)
Oh je, ich sage ja immer, dass eine der Stärken von Stoneblade ist, dass es zwar kaum wirklich guten Matchups, dafür aber auch fast keine wirklich schlechten Matchups hat. Lands aber IST ein schlechtes Matchup, auf jeden Fall mit meiner Liste. In Game 1 macht er überraschend lange gar nichts und ich kann einen Jace sticken. Leider findet mir der auch nach ein paar Zügen keinen True-Name, die wirkliche Winnerkarte im Matchup und ich als Wilco dann irgendwann innerhalb weniger Züge alles findet was er braucht und ich weder genug Antworten, noch eine schnelle Clock präsentieren kann, verknuspert mich Marit Lage nach kurzer Gegenwehr. Ohne Deathrite Shaman und frühen Nemesis sollte man vermutlich einfach schon früher aufgeben. [Nachdem ich jetzt das Replay gesehen habe, hab ich Game 1 einfach verzockt und viel zu spät aufgegeben. Ich hatte Jace erst nachdem er schon alles hatte. Mistakes!]
Im zweiten Spiel habe ich aber genau, was ich will: DRS Turn 1, der nicht gleich beantwortet wird, und ein Turn 2 True-Name Nemesis. Während das erste Game zackig ging und ich auch Game 2 schnell abschließen will, lässt mein Gegner sich jetzt mehr Zeit mit seinen Entscheidungen, was mir aber zuerst gar nicht auffällt. Mein allgemeiner Zustand im Zusammenspiel mit der Tatsache, dass es mein erstes lifetime Featurematch war, lassen mich erschaudern bei dem Gedanken welche Fehler ich alle finden werde, wenn ich mir das Replay mal anschaue. Trotzdem schaffe ich es durch TNN und Deathrite ihn auf gefährlich niedrige Lebenspunkte zu bringen. Als er dead on board ist, spielt er nach längerer Überlegung Gamble, sucht eine Karte auf die Hand und während er mir sein Deck zum mischen gibt, spielt er Punishing Fire auf meinen DRS. Ich bin durch das Fire und das Mischen abgelenkt, cutte kurz sein Deck und will schon reagieren, als ein Zuschauer bemerkt, dass mein Gegner gar nicht für sein Gamble discarded hat. Ein Judge kommt an den Tisch, wir rewinden das PFire und holen den Discard nach, mein Gegner discarded was irrelevantes und spielt wieder PFire auf Deathrite. Ich entferne in Reaktion ein anderes Fire, da er kein Rot mehr hat und mein Gegner geht auf 4. Mein TNN schlägt ihn auf 1 und er spielt Glacial Chasm. Ich bin nicht zu bedrückt, denn kann ich sein Life from the Loam forcen, ist er tot, denn die Upkeep von Chasm kann er nicht bezahlen, also sage ich go. Mein Gegner enttappt, überlegt eine Weile und nimmt dann die erste Karte seiner Library in die Hand um zu dredgen. Ich weise ihn auf die Upkeep vom Chasm hin, worauf er stottert und sagt "well of course I can't pay". Ich frage ihn, ob er's einfach vergessen hat und er wird auch vom Judge, der noch am Tisch steht gefragt, wieso er die Upkeep geskippt hat. Wilco stottert irgendwas nach dem Motto "I guess I forgot" und der Judge will auch nicht weiter investigaten, da die reguläre Runde schon geendet hat und eine Investigation die Runde nur noch länger verzögern würde. Zugegeben wäre es auch seltsam, an der Stelle irgendwas zu versuchen, on camera, mit 20+ Zuschauern außenrum und einem Judge am Tisch. Trotzdem war die Situation shady. Am Ende konnte ich dann seine Chasm recursion unterbrechen und ihn töten. In Game 3 wird unsere time während Wilcos Turn1 gecalled und da selbst ein früher Nemesis so schnell nicht töten kann und meine 2 StoP in der Hand einen zeitnahen Marit Lage Kill ebenfalls verhindern, drawen wir das Match. [Gerade im Replay gesehen, dass ich noch mehr Fehler meines Gegners übersehen habe als ich vermutet hatte. Mein Gegner spielt im betreffenden Zug zwei Länder.]
4-0-1 in Matches | 9-2-1 in Games
 
Das Ende von Game 2 hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack bei mir, aber da wir vermutlich das letzte spielende Match waren, habe ich nicht besonders viel Zeit, mir darüber den Kopf zu zerbrechen, geschweige denn mir nochmal was zwischen die Zähne zu hauen. Spätestens jetzt bin ich aber überzeugt, dass ich einfach irgendwann tot vom Stuhl gefallen wäre, wenn ich als Standbye-Judge keinen Zugriff auf die Wasservorräte an der Judge Station gehabt hätte. Dass ich nach der Hälfte des Turniers immer noch undefeated bin wird mir an diesem Punkt noch nicht wirklich klar.
 
Runde 6: Nico mit Sneak and Show
Nach Game 1 habe ich das Gefühl, dass mein Feature Match nur ein kurzes Intermezzo in einer einzigen fortlaufenden Geschichte war. Der einzige Unterschied ist, dass ich hier on the play bin. Allerdings kann ich Nicos erstes Show and Tell forcen und als er ins zweite Emrakul rein legt, habe ich wieder 5 Mana und Council's Judgment, während er keine Force hat. Wow. Ich hätte gedacht, so viel Glück hat man ein mal im Jahr, aber sicher nicht zwei Mal innerhalb von drei Runden. In der Zwischenzeit habe ich einen Batterskull mit Germ im Spiel, der an Nicos Lebenspunkten zu Werke geht. Ich lege fleißig weiter Länder, sodass ich genau 8 Permanents habe, als er auf vier Leben Sneak Attack into Emrakul hat. Das solide Lebenspolster, das der Batterskull angelegt hat, steckt die 15 Schaden locker weg und ich kann das Equipment und den Keimfahrer behalten, sodass ein weiterer Angriff das Spiel beendet.
Game zwei nehme ich Mulligan auf 6 und sehe eine starke Hand, die vielerlei Hate bietet. Meddling Mage auf Show and Tell darf resolven und fängt an zuzuschlagen, während Nico cantrippen muss, um Länder zu finden. Als er sich dann zum casten einer Sneak Attack austappt, topdecke ich Disenchant. Ein zweiter Schleichangriff betritt das Spielfeld und wird aktiviert, aber ein reaktionärer Priest contained Eldrazi und Dämonen in Nicos Hand. Er findet für das ganze Game nichts von seinem Sideboardhate, denn ich hatte schon gefürchtet irgendwann gegen Redblasts oder Pyroclasm den kürzeren zu ziehen. So reite ich meine zwei Hatebärchen zum Sieg.
Nico ist ziemlich salty gegen meine guten und seine schlechten Draws verloren zu haben und will kein weiteres Wort mit mir wechseln. Später im Turnier kommt er zwischen den Runden zu mir und entschuldigt sich, was ich einen feinen Zug finde. Außerdem wäre ich an seiner Stelle wahrscheinlich ebenso angefressen gewesen. Insbesondere kann ich ihn verstehen, da ich das Glück bis zu diesem Zeitpunkt wirklich mit Löffeln gefressen zu haben scheine.
5-0-1 in Matches | 11-2-1 in Games
 
Jetzt wird mir eigentlich erst klar, dass ich nach wie vor unbesiegt bin. Richtig realistisch kommt mir das aber nicht vor und während in den frühen Runden des Turniers meine gute Laune noch in die Zeit zwischen den Matches mitnehmen konnte, fühle ich mich inzwischen überwiegend elend solange ich keine Karten in der Hand halte. Wasser und kleine Snacks halten mich am Leben, während ich versuche mein Verlangen nach einem Energydrink noch hinauszuzögern, weil ich wohl weiß wie leicht man davon kurz hochgehoben wird, um danach ganz tief zu fallen.
 
Runde 7: Johannes mit Eldrazi
Ich unterhalte mich beim Mischen ein bisschen mit Johannes, kann mich aber nicht erinnern über was. Mag sein dass er sagte, er spiele noch nicht so lang Legacy, aber vermutlich täusche ich mich. Jedenfalls darf ich anfangen und nehme ihm einen Reality Smasher aus einer Hand die darüber hinaus nur Sol-Länder, Mimic, Reshaper und Endless One enthält. Er legt Getier, das ich aber mit Swords und Snap-Swords beantworte. Generell machen wir beide die ganze Zeit faire Sachen, aber ich zeige am Schluss des Games einfach, dass der Hero True-Name mit Batterskull und Jitte unter den fairen Dingen von Magic gleicher unter Gleichen ist und er conceded auf 22 Leben.
Game 2 startet er mit einem Hammer: Eye of Ugin, Eldrazi Mimic, Eldrazi Mimic, Endless One für 2, Endless One für 2. Mental hake ich das Spiel schonmal ab und lege Fetchland, go. Er hat jedoch Turn 2 "nur" einen Angriff für 8 und ein Painland zu bieten. Ich fetche und schwerter einen Mimic, um auf 13 zu gehen. Für mich kommt die einsame Strix von oben, während von ihm erneut kein Followup kommt, nur ein Angriff gegen den sich die Strix heldenhaft opfert, um meinen Life Total zu beschützen. Johannes hat diesmal nichtmal ein Land. Ich spiele ein Land und passe. Als Johannes einen Matter Reshaper spielt und angreift, kann mein Snapcaster --> Swords to Plowshares mit dem Rest seines krassen Turn1 abtauschen und ich habe immer noch einen akzeptablen Lebenspunktestand. Als er endlich die vierte Manaquelle zieht und drei Thought-Knot Seer in folge spielt, ist es schon zu spät, denn zwei True-Name Nemesis und ein Sword of Fire and Ice sind bereits im Spiel und er kann das Race nicht gewinnen. Die Humility auf meiner Hand exiled Johannes gar nicht, denn sie wäre für mich wohl schlechter als für ihn.
6-0-1 in Matches | 13-2-1 in Games
 
Ich glaube an dieser Stelle treffe ich hagebutte zwischen den Runden und er teilt mir mit, dass ich tatsächlich so furchtbar aussehe, wie ich mich fühle. Ich überlege schon, ob es gesünder wäre zu droppen, aber den besten Run meiner Magickarriere will ich nicht für solche Kleinigkeiten wie Schlaf, Essen oder persönliches Wohlergehen beenden. Es zeigt sich, dass der Drop dafür auch gar nicht notwendig war.
 
Runde 8: Dalibor mit Food Chain
Wer die Coverage auch nur entfernt mitverfolgt hat weiß, dass Dalibor es in die Top8 geschafft hat und ich nicht. Ich will jetzt keine was-wäre-wenn Szenarien anfangen, aber man darf durchaus annehmen, dass ich dieses Ergebnis selbst erwirkt habe.
Game 1 ist schnell erzählt. Ich kann sein Manipulate Fate nicht verhindern, dann machen wir eine Zeit lang faire Sachen und er opfert irgendwann seine Ballista um mir ein Tier abzuschießen. Im Zug darauf findet er die Food Chain, aber hat keinen Kill, sodass ich sie mit Judgment beantworten kann. Er findet direkt eine zweite und die Ballista und dann ist Sense.
Game 2 habe ich in der Hand und werfe es weg wie ein Profi im Basketball (oder wirklich irgendwas anderem wo man gut darin sein muss, Dinge zu werfen). Sein Board besteht aus einem einsamen Deathrite und er hat zwei Misthollow Griffin und einen Eternal Scourge im Exil. Mein Board besteht aus Deathrite, True-Name Nemesis und Jace, the Mind Sculptor. Ich habe keine Force of Will oder andere Möglichkeit ihn zu stoppen falls er Ballista auf der Hand hat und eine Food Chain zieht. Dann brainstorme ich mit Jace in eine Humility. Ich weiß, dass Humility ungehandlet das Spiel gewinnt, aber er hat viele unbekannte Handkarten und wenn er die Force für meine Humility hat, sinken meine Outs ihn zu stoppen (hinterher wurde mir gesagt, dass man Force in dem Matchup rausboardet als Food Chain Spieler - da zeigt sich wieder, dass ich zu selten spiele, zumindest in letzter Zeit). Ich genehmige mir also noch einen Zug, um beispielsweise ein Thoughtseize zu finden, damit ich sehen kann ob die Luft rein ist. Ich schlage ihn mit Nemesis und passe den Turn. Er ist dran, cantrippt ein wenig und spielt Food Chain, sowie seine drei Tiere aus dem Exil unter Verwendung von Deathrite (ich nehme ihm nicht das Land mit meinem DRS, da ich immer noch halb auf dem Trichter bin, ihn zu racen und die DRS+TNN Clock maximieren will). Wenigstens hat er keine Ballista, sodass ich entspannt in meinem Zug Humility legen und hoffentlich gewinnen kann. Dann bin ich dran, brainstorme mit Jace, greife ihn mit TNN an und draine mit Deathrite, dann spiele ich Supreme Verdict. Ihr lest das jetzt und denkt vielleicht es ist ein Schreibfehler. Ist es nicht. Ich habe an der Stelle einfach Humility auf dem Deck gelassen und Supreme Verdict gespielt. Starkes Play, ich weiß. Als er in Reaktion seine drei Tiere in die Food Chain exiled und ich feststelle, dass ich DRS, TNN und Verdict gegen DRS getraded habe, merke ich auch, dass die Kraft und geistige Frische, die mich während meinen vorherigen Games erfüllt hat, irgendwie nicht mehr da ist. Ich bin genauso matsche wie davor zwischen den Runden und mein zerrütteter, gepeinigter Geist kam vermutlich auf den smarten Gedanken, dass Kreaturen die mit Verdict zerstört werden ja in den Friedhof gehen, von wo man Griffins und Scourge nicht spielen kann. Wenn man das ließt könnte man meinen - not bad, punt des Jahrhunderts schonmal verdient, aber ich man kann tatsächlich noch schlechter spielen. Ich passe den Turn und Dalibor spielt seine drei Exiltiere und einen Leovold. Ich bin dran, ziehe die Humility die ich zuvor aufs Deck gelegt habe als meine einzige Handkarte und denke immer noch dran, ein Thoughtseize gegen seine gar nicht vorhandene Force zu finden :rage: Also mache ich erstmal Jace-Brainstorm, ziehe keine Karten, lege die Humility auf mein Deck und gebe ab. Er tötet meinen Jace und schlägt mich auf 8, ich lege Humility, er greift mich zwei Mal mit vier 1/1ern an, ich bin tot.
6-1-1 in Matches | 13-4-1 in Games | Weltweit führend in Spielfehlern
 
Zum Glück hat auch nur die versammelte Magic-Berühmtschaft des Turniers meinen Untergang bezeugt. Ich quatsche noch ein bisschen mit Rodrigo Togores, der mir dann dankenswerterweise mitteilt, dass Food Chain die Force rausboardet - ich glaube weil ich ihm die kranke Welt geschildert habe, in der meine Line Sinn ergibt. Danach führe ich etwa dasselbe Gespräch noch mit Julian Knab und schicke ihn zum Headjudge, da er mir von einer Situation erzählt, in der scheinbar gegen ihn gecheatet wurde, es ihm aber erst nach dem Match auffiel. Ich bin total durch und denke wieder übers droppen nach, dann wird mir erst klar, dass schon 8 Runden vorbei sind und ich reiße mich nochmal zusammen, weil ich mir denke, dass ich die letzten zwei Runden auch noch überlebe.
 
Runde 9: Basti aka Neversurrender Monkey mit 4-Color Stoneblade
Basti ist total unbegeistert von mir, weil er mich aus Forum und Chat so lustig und freundlich in Erinnerung hat und jetzt liege ich wie ein Häufchen Elend in meinem Stuhl und warte, dass die Tortur vorbei ist. Ich bin auch unbegeistert von mir. In Game 1 machen wir glaube ich in Turn 1 bis Turn 5 nacheinander exakt dasselbe Play, nur darf er anfangen. Irgendwann kann er meinen Jace entsorgen, ich seinen aber nicht, ergo gewinnt er. Game 2 läuft ähnlich wie Game 1, nur starte ich mit 5 Handkarten. Wir vernichten uns sogar abwechselnd gegenseitig das Board mit Zealous Persecution. Am Ende hat er Leovold und Clique und wenngleich das Board noch gestalled ist, ist er in den Handkarten weit vorne und ich bereite meinem Leid ein Ende indem ich aufgebe.
6-2-1 in Matches | 13-6-1 in Games
 
Ich öffne jetzt meinen Energydrink und gönne mir noch ein paar Snacks. Irgendwie lässt jetzt, wo ich out of contention für die Top8 bin, eine riesige Anspannung in mir nach und ich kann das Turnier viel entspannter betrachten. Eigentlich bin ich ja am Morgen in das Turnier gegangen mit der Erwartung, dass ich 2-3-->Drop gehe, um dann im Auto zu schlafen. Von daher kann ich super zufrieden mit meiner Leistung sein und es ist schon jetzt mein bisher bestes Ergebnis auf einem relevanten Legacyturnier (auf den GPs ging ich 6-3, 6-3 und 5-4 glaube ich). Guter Dinge starte ich in die letzte Runde.
 
Runde 10: Andreas mit 4-Color Stoneblade
Hier läuft alles, was gegen Basti nicht läuft. Ich bin on the play, habe ein frühes Thoughtseize und kann ihm ein Decay nehmen, sodass seine Hand nur noch aus Deathrite, Umezawa's Jitte und Ländern besteht. Er zieht noch ein paar Actionspells, aber mein Draw ist zu stark und ich kann irgendwann mit TNN und Jitte das Spiel entscheiden. Im finalen Angriff glaubt er, noch überleben zu können, indem er mit Deathrites Leben generiert, vergisst aber wie Jitte funktioniert und ich pumpe drüber. In Game 2 schwertert er meinen Turn 1 Deathrite und kann ein oder mehr Wastelands anbringen. Bis ich wieder ins Spiel finde hat er schon True-Name und Jace, während bei mir nicht viel passiert, also gebe ich auf 16 Life auf um mehr Zeit für Game 3 zu haben. Da schwertert er erneut meinen Deathrite Shaman sehr früh, was mich diesmal aber kaum zurück wirft. Ich kann eine vernichtende Zealous Persecution anbringen, wenn ich mich recht erinnere, und da er einen Mulligan auf 6 spielt, gehen ihm bald die Antworten aus und das Spiel wird durch einen True-Name Nemesis mit Sword of Fire and Ice entschieden.
7-2-1 in Matches | 15-7-1 in Games

 
Da ich den besten Oppscore im Drawbracket habe, werde ich bester unter den 22-Punkte-Leuten, was für Platz 24 und einen MKM Gutschein im Wert von 60 Euro reicht. Weit mehr als ich erwartet hatte und noch lohnenswerter, da ich als Standbye Judge kostenlos mitspielen konnte. Ich bin jetzt aber endgültig am Ende, verabschiede mich noch von allen die ich finde und packe mich dann zusammen mit Alex, Moritz und Tim ins Auto. Wir essen noch ausgiebig in einem asiatischen Restaurant, wo wir auch noch Tomas Mar treffen. Ich bin aber schon fast im Hard Lock (zu müde zum essen, zu hungrig zum schlafen), kann mir aber noch genug Reis und Thaicurry reinwürgen, dass ich nicht mehr wachgehalten werde und fast die kompletten zwei Stunden Heimfahrt durchpenne, obwohl Tim neben mir auf der Rücksitzbank schläft.
 
 
Zusammenfassend hat sich das Wochenende für mich wahnsinnig gelohnt. Ich bin mit dickem Plus rausgegangen, hatte wahnsinnig viel Spaß, hab sau viele Leute getroffen, viel gelernt und meine Liebe zu Legacy wieder aufgewärmt. Insgesamt vermutlich das beste Turnier auf dem ich je war. Die einzige Frage die bleibt: Sollte ich vor Turnieren nicht mehr schlafen, auf denen ich gut abschneiden will? :ugly:




#1361808 Metagame und Deckideen nach dem Top Ban

Geschrieben von Dragno am 08. Mai 2017 - 09:36

Patriot Blade ist in meinen Augen einfach ein Meta Deck, das in der richtigen Umgebung eine überragende Wahl sein kann, was mitunter ein Grund ist, warum ich es nie auf das offene Meta eines Großevents mitnehmen würde (außer ich habe Byes und eine sehr klare Vorstellung davon, welche Decks vmtl erfolgreich sind). Als jemand, der schon alle Bladevarianten und auch ein paar Delverdecks (hauptsächlich Grixis und Burg) zur Genüge gespielt hat, muss ich sagen, dass Patriot viel eher ein Stoneblade Deck mit Delver of Secrets ist, als ein Delverdeck mit Stoneforge Mystic.

 

Dementsprechend habe ich auch vor, das Deck in meinen geplanten Startpost für Stoneblade aufzunehmen. In Metagame-Analysen werden alle Blade Varianten inzwischen immer zusammengefasst und vor allem aktuell sind so viele Variationen viable, dass es sich imo nicht lohnt, entsprechende Threads zu trennen, sondern sich viel mehr der Vergleich und die Diskussion der Ansätze anbietet. Wenn die Shell ist Brainstorm, Force, Swords, Stoneforge, Equipment, TNN, dann ist es einfach Stoneblade. Womit man den Rest gerne füllt, ist derzeit mehr als offen.






© 2003 - 2016 | @MTG_Forum auf Twitter | MTG-Forum.de auf Facebook | Impressum | Disclaimer/Datenschutz | Magic-Markt | DeckStats
Diese Webseite steht in keiner Verbindung zu Wizards of the Coast, Inc. oder Hasbro, Inc. Magic: The Gathering ist ein eingetragenes Warenzeichen von Wizards of the Coast, Inc, einem Tochterunternehmen von Hasbro, Inc. Alle Rechte an den Kartennamen, dem Tap-Symbol, den Mana-Symbolen und den Editions-Symbolen liegen bei Wizards of the Coast, Inc. Alle Rechte an Bildern liegen bei dem jeweiligen Künstler oder Wizards of the Coast, Inc. Alle Rechte vorbehalten.