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A History of Brokenness, Part1: Neunziger-Party

Geschrieben von jjrotzo, in History, Bannings 21. Februar 2013 · 5.019 Aufrufe

History Bannings
Willkommen zum ersten Teil einer Zeitreise durch den harten Stoff der Magic-Geschichte. Heute ist Neunziger-Party, wir fangen vorne an. Ich werde die schlimmen Finger mit den dazugehörenden Decks vorstellen, wobei wir uns an der offiziellen CYOS-Bannedliste entlang hangeln, die sich aus den Legacy- und Block-Bannings zusammensetzt. Natürlich fehlen dann noch ein paar Überflieger aus den anderen Formaten, aber es gibt auch so schon genug Material für mindestens drei Einträge. Hä, CYOS? Ja Choose Your Own Standard, ein viel zu unbekanntes Casualformat, das Überthema meines Blogs. Sofern ihr aber zumindest ein wenig an der Geschichte von Magic interessiert seid, bekommt ihr hier auch interessanten Content, wenn ihr damit überhaupt nichts am Hut habt. Falls ihr euch fragt, was CYOS ist, gibt es hier meine Einführung und hier die Erklärung in a Nutshell.

Die Blütezeit der brokenen Karten war ohne Zweifel die Magic-Steinzeit, als das Spiel noch jung war und die Wizards noch nicht wussten, was sie taten. Die Power Nine und andere, niedere Übel verschwanden nicht umsonst so schnell aus den Editionen und sind heute nur noch als superteure Artefakte (höhöhö) lange vergangener Zeiten zu finden. Allerdings kann man unsere heutige Sicht auf diesen krassen Scheiß nicht mit dem damaligen vergleichen. Power war noch nicht teuer und wurde WTF ohne Hüllen gespielt, Duals waren schlicht die einzigen zweifarbigen Länder, die es gab, und Bazaar of Baghdad ohne Friedhofsspielereien einfach nur Crap. Außerdem steckte das Turniermagic noch im Strampelanzug, beispielhaft dafür die

Mit einem bisschen gutem Willen ist erkennbar, was die Herren sich dabei gedacht haben. Von einem konsequenten Deckbau nach heutiger Vorstellung sind sie aber Welten entfernt. Auch bei der zweiten Worlds 1995 herrschten noch die Haufen vor, die gerne von allem ein bisschen können wollten. Das änderte sich nach der allerersten Pro Tour 1996. Das junge Turniermagic erlebte seine erste große Krise, die als Black Summer in die Geschichte einging und wir steigen damit jetzt ein in den CYOS-Pool.

(Mit der Vorstellung der Karten habe ich immer auch eine Klassifizierung als Kandidat für Banning, Watchlist und Unbanning verbunden. Eine sinnvolle Bannedliste fehlt dem Format nämlich noch. Die Beurteilung habe ich mit der guten Verfügbarkeit von Needle-Effekten, Artefakt- und Graveyardhate als Sideboard-Optionen im Hinterkopf getroffen. (neu) bedeutet, dass die Karte nicht auf der offiziellen Bannedliste auftaucht, aber Kandidat für Probleme ist.)

ICE AGE
Demonic Consultation
Necropotence (Reprint in 5th Edition)
Zuran Orb (Block-Banning)

Black Summer
Deck: Standard - Necro (1996)

Deck: CYOS - Necro Vampires (Ice Age/Zendikar/M10)

Deck: Extended - Trix (Scott McCord, 2. Platz GP Philadelphia 2000)

Deck: CYOS - Trix (Ice Age/Urza/M12)

Zum ersten mal wurde das Metagame (gab es diesen Begriff damals überhaupt schon?) von einem einzigen Deck dominiert. Und das war schwarz, zerstörerisch und gemein. Ein massiver Angriff auf die Ressourcen des Gegner, angetrieben von einem ungeheuer starken Zweitakt-Motor: Necropotence und Demonic Consultation. Die erste sorgt für Kartenvorteil, die zweite findet immer was man braucht. Zum Beispiel den Reset-Knopf oder den Nachschub. Zusammen fanden sie auch in anderen Umgebungen ihren Platz in den Topdecks. Im Extended zum Beispiel im Trix-Deck, das versucht dem Gegner einen Größenwahn zu schenken, an dem dieser früher oder später zu Grunde gehen muss. Die Consultation ist der effektivste Tutor der Magic-Geschichte und ihr Nachteil in einem Deck mit 4-Offs der Schlüsselkarten vernachlässigbar. Sie verringert unglaublich die Varianz und bietet ein enormes Missbrauchspotential, auch im CYOS. Consultation muss daher definitiv raus. Die Necropotence ist ebenfalls unglaublich stark und jeder, der sie ins Gespräch für potentielle Unbannings bringt, unterschätzt in der Regel ihre Power. Aufgrund der anspruchsvollen Manakosten bei vergleichsweise schlechten Manabasen, der eingebauten Verhinderung von Friedhofsspielereien und dem Fehlen von Storm-Combo würde ich Necropotence unter Vorbehalt auf die Menschheit loslassen wollen, bis jemand wirklich einen Weg findet sie zu brechen. Zuran Orb holte das Futter für die Necro zurück, wenn es einmal knapp wurde. Heutzutage gibt es effektivere Wege zum Lifegain. Daher halte ich den Orb auf jeden Fall für safe.

Dark Depths (neu)
Lim-Dûl's Vault (neu)

DDT

Deck: CYOS - Hexmage Depths (Ice Age/Zendikar/Magic 2010) (Eldariel)


DDT (DarkDepthsThopters) war DAS Deck des letzten großen Extended-Formats (bevor Wizards den Pool von 7 auf 4 Jahre gecuttet und Extended danach in den Heizungskeller gesperrt hat). Schnell, effektiv und schwer zu handlen dank zwei alternativen Combos, die völlig verschiedene Antworten erforderten. Bei der Einführung von Modern kamen die Dunklen Tiefen (und Sword of the Meek auch) deshalb sofort auf die schwarze Liste. Im CYOS rangiert die Karte am oberen Rand der Grenzwertigkeit. Das ekelhafte Produkt der widernatürlichen Paarung eines Vampirs mit einem Land frühstückt dank Force Protection, Ritual Speed, Vault Tutoring und Backup-Jace alles, was unvorbereitet im Weg rumsteht. Auf der anderen Seite gibt es mit Ghost Quarter, Pithing Needle, etc. effektive und verfügbare Antworten, die auch gegen viele andere Strategien solides Sideboardmaterial abgeben. Mit einem Ban des Tutors könnte man zumindest verhindern, dass der DD-Spieler immer im passenden Moment findet, was er braucht. Verschärfte Beobachtung für beide.

Amulet of Quoz
"Remove Amulet of Quoz from your deck before playing if you're not playing for ante." Das sagt eigentlich schon alles. Für diejenigen, die Ante nicht kennen: In den Urzeiten von Magic gab es die Variante, dass beide Spieler eine zufällige Karte des eigenen Decks als Einsatz für den Sieg verwetten. Neben dem großen Frustrationspotential, z.B. Lotus vs. Island, führte Ante auch zu rechtlichen Problemen mit den Glücksspielgesetzen und wurde dankenswerter Weise schnell wieder abgeschafft.

Thawing Glaciers (Block-Banning)
In einer Magicpartie, die eine mittlere zweistellige Zahl an Zügen dauert, generieren die Gletscher einen enormen Kartenvorteil, der die Karte zu krass für Ice Age Block Constructed werden ließ. In allen anderen Formaten muss man den Gegner aber nicht mit Kjeldoran Outpost durch eine massive Mauer aus Countern und Removal zu Tode zahnstochern. In der Regel dauern Spiele deshalb bei weitem nicht so lange, dass der Kartenvorteil dazu käme, den erlittenen Temponachteil auszugleichen. Absolut ungefährlich für CYOS.

MIRAGE
Flash (Reprint in 6th Edition)
Hulk Flash

Deck: CYOS - Hulk Flash (Ravnica/Time Spiral/6th)

Flash war ursprünglich mal nur dazu gedacht, einer Kreatur die mittlerweile durch das gleichnamige Keyword benannte Fähigkeit zu verleihen, als Instant gespielt werden zu können. Auf der Karte steht aber etwas völlig anderes. Auch ohne die Kosten der geflashten Kreatur zu bezahlen, erscheint sie für einen kurzen Moment auf dem Spielfeld und wandert von dort auf den Friedhof. Also werden auch alle damit verbundenen Trigger ausgelöst. Eine Zeit lang versuchten Wizards alle Kartentexte durch Errata auf die eigentlich beabsichtigte Funktionalität zu trimmen. Irgendwann haben sie sich allerdings davon verabschiedet und man konnte mit Flash wieder Triggerspielchen machen. Der neue Kumpel dafür war Protean Hulk, der diverse spielbeendende Combos auf den Tisch spucken konnte. Meistens passierte das während der ersten zwei Züge und gerne mit Counterbackup, sodass sich Flash nach einer kurzen Zeit der Dominanz in beiden Eternalformaten auf der Banned- bzw. Restricted-Liste wiederfand. Die CYOS Beschränkungen treffen Flash Hulk kaum, sodass eins der beiden Combopieces definitiv auf die Banned-Liste gehört.

Goblin Recruiter (Reprint in 6th Edition)

Vor langer, langer Zeit waren die kleinen, grünen Männer nicht nur im Legacy eine Plage (das gab es damals noch gar nicht), sondern auch im Vintage. Und der Goblin Recruiter trug einen maßgeblichen Teil dazu bei. Zusammen mit Food Chain und Goblin Ringleader veranstaltete er Festivals der unkontrollierten, kannibalistischen Gobbovermehrung. Der Goblin Warchief führte die frisch ausgestampfte Armee dann sofort in die Schlacht. Sehr effektiv. Tatsächlich so effektiv, dass die DCI den Recruiter bis heute im Legacy nicht mitspielen lässt. Für CYOS sind die einzelnen Zahnräder dieses teuflischen Plans aber über zu viele verschiedene Editionen verteilt. Also alles im grünen Bereich.

Squandered Resources (Block Banning)
ProsBloom
Deck: Block Constructed - ProsBloom (Mike Long, PT Paris 1997)

ProsBloom gilt als das erste reinrassige Combo-Deck der Magic-Historie. Streng genommen gab es bereits vorher Channel plus Fireball, was allerdings als ungewollter Designausrutscher von der DCI sofort durch Restriction aus dem Verkehr gezogen worden war und auch nicht der Kern seines Decks war (s.o.). ProsBloom kann den Titel also schon für sich beanspruchen. Das Deck enthält gleich mehrere Kombinationen, die alle dem Ziel dienen, am Ende einen riesigen Drain Life loszulassen: Squandered Resources und Natural Balance sorgen (potentiell im dritten Turn) für den ersten Ramp. Ab da übernimmt Cadaverous Bloom, die sich mit Prosperity und Infernal Contract gegenseitig füttert, bis der einzelne Drain Life den Reigen beendet. So schön die einzelnen Teile ineinander greifen, so anfällig ist die Engine auch wegen der Menge an Teilen und der Symmetrie der Effekte. Natural Balance und Prosperity versorgen auch den Gegner mit Mana und Unmengen an Handkarten. Im CYOS sollte dem ProsBloom-Spieler der Sieg damit ausreichend schwer gemacht werden können, dass die Squandered Resources fair bleiben.

Enlightened Tutor (neu, Reprint in 6th Edition)
Mystical Tutor (Reprint in 6th Edition)
Vampiric Tutor (Reprint in 6th Edition)
Worldly Tutor (neu, Reprint in 6th Edition)

Tutoren schrauben die Anzahl an Kopien jeder suchbaren Karte im Deck virtuell um die Zahl der Tutoren nach oben. Damit steigert man entweder die Flexibilität durch eine Toolbox aus One-Offs oder erhöht die Konstanz, wenn man eine bestimmte Schlüsselkarte zum Gewinnen braucht. Von letzterem profitieren vor allem Combodecks, denen in diesem Fall der Kartennachteil (und Lebenspunkteverlust) egal ist, weil die gesuchte Karte unmittelbar zum Sieg führt. Je effektiver die Combos, desto mehr lohnt sich der Tutor. Den Vampiric Tutor fand man im Block Constructed, Standard und Extended in jedem Combodeck, dass ihn supporten konnte. Die DCI schätzt ihn in den Eternalformaten sogar so stark ein, dass das Downgrade Imperial Seal ebenfalls banned/restricted wurde. Der Vampy sitzt zu Recht auf der Strafbank. Beim Mystical, Enlightened und Worldly Tutor sieht die Sache ein bisschen anders aus. Durch ihre Einschränkungen ist die Anwendbarkeit beschränkt, außerdem erfährt der Gegner vorab auf was er sich einstellen muss. Der Mystical ist im Legacy mittlerweile auf der schwarzen Liste gelandet, mit der Begründung Reanimator und Storm-Combo zu stark zu pushen. Die Entscheidung war umstritten, weil keines der Decks zu diesem Zeitpunkt das Meta dominierte. Für CYOS schätze ich das Risiko durch den Mystical ebenfalls eher gering ein, weil es bisher keine dominanten Combos gibt, die von ihm profitieren würden. Schärfer unter die Lupe nehmen sollte man den Erleuchteten. Artefakt- und Verzauberungs-basierte Strategien tauchen im CYOS viel häufiger auf (Thopter-Combo, Helm-Combo, ...) und profitiern stark. Worldly Tutor ist harmlos (und nur wegen der Vollständigkeit erwähnt). Zu beachten bei der Einschätzung ist noch, dass alle Topdeck-Tutoren durch die Reprints in der 6th Edition in allen Block-Kombinationen verfügbar sind.

TEMPEST
Cursed Scroll (Block Banning)
Sligh
Deck: Standard - Deadguy Red (1998)


Die Verfluchte Schriftrolle ist so eine Karte, deren Stärke von Anfängern häufig unterschätzt wird. {3} zahlen um mit Glück 2 Schaden zu schießen? Falsch. Mit dem richtigen Setup bekommt man die 2 Schaden ganz sicher. Eingesetzt wurde die Scroll nämlich in aggressiven Decks, die ihre Hand schnell leer gespielt hatten und dann dankbar dafür waren, ihr überschüssiges Mana jede Runde in Schaden umwandeln zu können. Zusätzlich löste sie ein großes Problem der aggressiven roten Sligh-Decks: "Schutz vor Rot" und Schutzkreise waren machtlos dagegen. Für Tempest Block Constructed too much, für CYOS aber vollkommen im Rahmen.

Grindstone (neu)
Painter Combo
Deck: CYOS - Control Stone (Tempest/Lorwyn/7th) (Lunari_, magic-league-Trial 2008)

Deck: CYOS - Combo Stone (Tempest/Lorwyn/7th) (Dakh, magic-league-Trial 2008)


Grindstone fristete jahrelang ein Dasein als Craprare, bis er mit dem Erscheinen von Shadowmoor einen neuen Gefährten bekam, der den random Mühl-Effekt in einen Mühl-Alles-Effekt verwandelte. Seitdem taucht diese Combo immer mal wieder in erfolgreichen Vintage- und Legacy-Listen auf. Aufgrund des fragilen Painter's Servant brachte sie aber keins der beiden Formate irgendwie in Gefahr. Für CYOS sollte eine Combo, die regelmäßig im dritten Zug gewinnen kann, trotzdem auf die Watchlist.

Earthcraft
Earthcraft ist ebenfalls Teil einer Turn 3 Combo. Der andere Part ist das unscheinbar süße Squirrel Nest. Zusammen werfen die beiden endlose Wellen an Zerglingen Eichhörnchen auf das Battlefield, was sich nur durch die Zerstörung einer der Verzauberungen oder des verzauberten Standardlands aufhalten lässt. Danach hat man immer noch das Problem mit den Milliarden Eichhörnchen zu lösen. Zu hart für Legacy und auch zu hart für CYOS.

Hermit Druid

Hermit Druid, Spitzname Radagast, ist eigentlich ein Freund der Standardländer. Problematisch wird es, wenn man ihn von seinen geliebten Basics trennt. Dann wird er zur Ein-Karten-Engine, die bei Aktivierung die gesamte Bibliothek in den Friedhof überführt. Wenn man das absichtlich tut, sollten anschließend genügend Dinge passieren, mit denen man das Spiel im gleichen Zug noch gewinnt, bevor man im nächsten Draw Step den Bibliothekstod stirbt. Die gängigen Varianten beeinhalten eine Kombination aus Narcomoeba, Dread Return und random "I win"-Reanimationstargets. Grundsätzlich ist das Konzept auf CYOS übertragbar, wenn man Tempest und Time Spiral als Blöcke wählt. Bisher ist es mir aber nicht gelungen, daraus eine brokene Liste zu bauen. Der Hermit Druid bekommt daher ein klares JEIN.

Oath of Druids
Oath
Deck: Vintage - Oath Storm (Jan Zuskac, Gewinner Hanau 2012)

Deck: CYOS - Orchard Oath (Tempest/Kamigawa/M10)

Deck: CYOS - Broken Oath (Tempest/Kamigawa/5th)

Oath of Druids war immer schon eine Deluxe Anti-Aggro-Strategie. Früher im Extended (als da noch Duals gespielt werden durften) suchte man sich damit Sachen wie Spike Weaver oder Morphling. Für damalige Verhältnisse schon gefühlt verdammt unfair, aber da kann das fliegende Spaghettimonster nur müde lächeln. Mit Kamigawa wurde das Oathen noch einfacher, Forbidden Orchard macht die Mitarbeit des Gegners komplett überflüssig. Heute darf der Oath deshalb nur noch im Vintage eingesetzt werden. Varianten gibt es viele, neben Emrakul oder Iona z.B. Laboratory Maniac oder Rune-Scarred Demon into Time Walk. Allen gemeinsam ist, dass spätestens nach der zweiten Oath-Aktivierung die Lichter ausgehen. Im CYOS hätte Aggro kaum eine Chance dagegen. Deshalb kann man dem Oath leider auch keine Chance geben.

Survival of the Fittest
Vengevival

Deck: Legacy - UG Madness (Caleb Durward, Top8 Grand Prix Columbus 2010)


Im Gegensatz zu manchen anderen Stars auf der Liste brauchte Survival of the Fittest keine Vorlaufzeit, sondern stieg direkt von 0 auf 1 in den Charts ein. Brian Selden gewann die Worlds 1998 mit seinem auf Survival und Recurring Nightmare basierten Cali Nightmare. Daneben entstand noch ein weiteres Topdeck: Full English Breakfast, in dem Survival Volrath's Shapeshifter zum rasanten Körperwandeln animierte. Zunächst zwang es ihn in die Form einer Flowstone Hellion, die sofort angriff und sich mit zwölfmaliger Aktivierung ihrer Fähigkeit auf dem Stapel in einen wunderschönen Schmetterling Dreadnought verwandelte. (Später wurde diese Combo um Akroma, Cephalid Inkshrouder und Phage ergänzt, bzw. durch sie ersetzt. Mercadian Masques upgradete Survival zur Kartenvorteil-Maschine in Form von Squee, der sich bereitwillig jede Runde ins Survival stürzt und das untere Ende der Nahrungskette spielt. Der Zendikar-Block war dann der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte. Rennschweine überannten Legacy. Survival dominierte in verschiedenen Ausprägungen das Format. Meistens in grün-blau für Counter oder grün-weiß für Taschenmesserkreaturen und die ebenfalls neue Loyal Retainers / Iona, Shield of Emeria Combo oder in Bant-Farben für beides. Als Folge landete die Karte auf der schwarzen Liste. Ohne Zweifel ist Survival im CYOS ebenfalls eine sehr starke Engine. Allerdings wird das "Ich kann alles" aus dem Legacy durch die Blockbeschränkungen zurecht gestutzt. Fliegende Rennschweinherden mit Counterbackup im dritten Zug bekommt man hier nicht. Dazu kommt noch, dass Pithing Needle und/oder Graveyardhate ohnehin in jedem anständigen Sideboard vorhanden sein muss. Der Archetyp lässt sich in vielen Blockkombinationen mit ganz unterschiedlichen Gesichtern bauen und würde CYOS bereichern und vor allem als Aushängeschild von anderen Formaten abheben. Nichtsdestotrotz muss man Survival natürlich scharf im Auge behalten.

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So, an dieser Stelle endet der erste Teil und ich lege die erste Pause ein. Ich hoffe, ihr habt was Neues lernen können und euch nicht gelangwelt. Ich freue mich natürlich über Kommentare und Kritik zu meinen Einschätzungen. Wenn es noch offene Fragen gibt, versuche ich auch gerne die zu klären. Weiter geht es dann beim nächsten mal mit dem berühmt-berüchtigten Combowinter. Vielleicht werde ich davor aber erstmal ein einfacheres Thema dazwischen schieben, das nicht soviel Recherche erfordert. We'll see.

Edit: Guter Hinweis von aeonflux, der Einfachheit halber nochmal eine kompakte Übersicht


Unbanned

To-Do-Liste





Endlich mal wieder ein interessanter Blog, danke.
Sehr schön geschrieben, 2 kleine Anmerkungen:

"DDT (DarkDepthsThopters) war DAS Deck des letzten großen Extended-Formats (bevor Wizards den Pool von 7 auf 4 Jahre gecuttet und Extended danach in den Heizungskeller gesperrt hat). Schnell, effektiv und schwer zu handlen dank zwei alternativen Combos, die völlig verschiedene Antworten erforderten.

Das stimmt nicht ganz, zuletzt gab es ein Dreieck aus Feen, DDT & Zoo, bei der Zoo > Feen > DDT > Zoo galt. Feen haben DDT ziemlich dominiert, da man neben Discard & Batzilionen von Countern auch Repeal & Token zum Chumpen. der Tokenplan war oft zu langsam/behäbig.

@Necro:
Ich glaube due unterschätzt die Karte einfach, man kann sie in einem deutlich agressiveren Build spielen mit Lancetor, alterniatv bleiben da z.b. auch Zombies (IA/INN/M10) oder auch Depth Combo, was du ja aber bannen wilst.

Combo ist in dem Format ohnehin mehr als schiweig, am besten finde ich persönlich noch die Dredge verschnitte, wobei es sich da nicht um "Combodecks" im engeren Sinne handelt.
Du könntest am Ende noch die aktuellen Listen anhängen, damit man sie kompakt hat.
Hübscher Schreibstil, vieles altes nochmal einsteigerfreundlich aufgewärmt :)
Freu mich schon auf die Fortsetzung.
Wobei mich das ganze ein wenig an the chosen five ( http://www.draftmagi...history-part-6/ ) erinnert.
Wenn auch unter CYOS-Aspekten.
Sehr ausführlicher und trotzdem kompakter Einblick in die Historie der Karten, die zu gut waren. Gut gefallen hat mir die Einbindung der jeweiligen Decks, die "Geschichte" geschrieben haben.

Was eventuell noch nützlich wäre, wäre das Aufzeigen nicht nur der Stärke der einzelnen Karte, sondern sie im Kontext der anderen Blocks zu sehen; Was macht sie so unfair, dass man nicht erwarten kann, sie mit "normalen" Mitteln zu haten? Wie sähe eine potentielle, zu starke Liste aus?

Die Chance der Banlist ist sich von den anderen Formaten abzugrenzen: Es soll kein Casual Legacy sein, sondern durch die Selektion der Blocks die Brokeness, die die Karte mit unbegrenzter Auswahl im Legacy hat reduzieren, um sich so ein eigenes Gesicht zu schaffen.
@ElAzar: Necropotence ist zweifellos ne Hammerkarte und wenn sie jemand für CYOS brechen kann, muss sie auch auf die Liste. Halte ich durchaus für möglich, ich selbst habs aber bisher nicht geschafft. Das Chtulhu-Depths-Deck mit Necro und Death's Shadow ist genauso übertrieben oder nicht wie das normale Depths-Deck. Und bis dahin finde ich, sollte man sie als Ikone von Magic, die CYOS genau wie Survival von anderen Formaten abheben könnte, auf der Watchlist austesten.

@aeonflux: Danke für den Tipp, macht die Angelegenheit echt übersichtlicher.

@lune: Ich kannte die Reihe bisher nicht, Danke für den Hinweis. Die Parallelen beweisen zumindest, dass ich keinen Bullshit erzählt hab. ^^

@timon: Die Kriterien für meine Einschätzung hab ich mir hier überlegt. Eine umfassende Begründung für jede einzelne Karte würde den Artikel nochmal extrem aufblähen. Auf Besonderheiten gehe ich natürlich ein. Die brokenen CYOS-Decklisten habe ich, soweit ich welche zur Hand oder im Kopf hatte, aufgeführt. Außer beim Survival, da könnte man nochmal nen eigenen Artikel drüber schreiben. Werde ich eventuell auch mal tun.
Der Vergleich zu SotF hinkt imo ein wenig.
Necro ist ein BBB Draw 7, SotF ohne VV interaktion nur eine Tutorengine.
Man kann mit Decks die auf CA angewiesen sind die Necro idR halt nicht racen das SotF hingegen schon. Ich sehe da v.a. aus sicht der Control & Midrange Spieler.
Netter Blog! Danke!

Ich freu mich schon auf den nächsten Part. Ich glaub dem Urzas Block könnte man einen eigenen Part geben. :D
Vielen Dank, für die wirklich gehaltvolle und gut geschriebene Informationsflut.
Liest sich sehr gut, und macht Bock auf mehr!

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