TAUSCHGESCHÄFTE
"Fair? At what point in our negotiations did you convince yourself my goal was to be fair?"
(Vedalken Plotter)
1. Idee
Der
Lich's Mirror ist ja eigentlich nicht besonders gut. Natürlich, man kriegt 20 Leben, zieht 7 Karten, hat wieder eine volle Bibliothek... ...aber man mischt halt alle seine Karten zurück in die Bibliothek und wenn der Gegner uns vorhin z. B. mit großen Kreaturen umbringen konnte, tut er dies wahrscheinlich bald wieder, während man selbst mühsam seine ersten Länder wieder ausspielt.
Aber da liegt der Knackpunkt: Man mischt alle Karten, die man
besitzt in seine Bibliothek, nicht dir, die man
kontrolliert. Also... ...wenn wir verlieren, sollte der Gegner unsere Karten haben (und wir nehmen sie ihm wieder ab und mischen sie in die Bibliothek) und wir ein paar seiner Länder und die besten seine Kreaturen.
Denkt man diesen Gedanken zuende, könnte so etwas dabei herauskommen...
2. Strategie:
Die Strategie ist die folgende: Wir halten den Gegner durch Bounce auf, dann holen wir uns nach und nach seine Länder, Kreaturen, Artefakte und Verzauberungen und geben ihm unsere, die wir uns aber wieder zurückbouncen, dann spielen wir den
Lich's Mirror und schauen mal, wer gewinnt.
Nein, wir bringen uns nicht extra um, nur weil wir den
Lich's Mirror spielen. Das soll mal schön unser Gegner machen... ...wenn er nicht will oder kann: Umso besser, dann gewinnen wir. Der Spiegel dient hier als eine Art Lock, bzw. ein Schutzschild, ein "Du kriegst 20 Leben und 7 Karten für 5 Mana, brauchst dafür aber nicht ganz von vorne Anfangen und der Gegner verliert Kreaturen und Länder". Habe kurzzeitig über
Pact of Negation oder bei rot
Final Fortune und sowas nachgedacht, aber warum sollte ich dem Gegner Arbeit abnehmen?
Zudem spielt das Deck mit der Suspended-Mechanik, da diese Karten bleiben, wenn der Mirror ausgelöst wird, sowas wie
Reality Strobe bleibt quasi ewig, wenn es nicht gecountert wird.
Das ganze Deck hat ein paar nette kleine Synergien, die ich aber besser bei den Choices aufzähle...
3. Cardchoices:
Island: Kommt gut, wenn man mit blau spielt...
Seat of the Synod: Wirkt auf den ersten Blick seltsam... ...bis man die Verbindung mit
Legerdemain entdeckt. Da sie nicht allzuteuer ist und uns nicht verlangsamt, warum nicht?
Lich's Mirror: Der Fokus des Decks. An dieser Stelle wiederhole ich nicht, was ich bei "Idee" und "Strategie" beschrieben habe. Aber soviel: Kann einen wirklich den Hintern retten. Hatte Testspiele, wo ich gleich 2 oder 3 "Neuanfänge" hatte und dann dadurch gewonnen hab. Nach dem ersten durchlauf haben wir meist auch ein paar Länder des Gegners unter unserer Kontrolle, d. h. beim zweiten "Durchlauf" kann er auch schon mal in Turn 3 liegen, beim dritten "Durchlauf" auch schonmal in Turn 1-2.
Legerdemain: Unsere Kreaturen haben "enters the battlefield"-Effekte, wenn sie liegen, sind sie häufig 1/1 oder 2/2 Kreaturen ohne weitere Fähigkeiten... ...die kann der Gegner haben, suchen wir uns lieber was schönes von ihm dafür.
Seat of the Synod lässt uns zudem auch günstig Artefakte holen.
Puca's Mischief: Lässt uns auch Verzauberungen tauschen. Ist eigentlich recht spaßig, wenn man einen
Vedalken Plotter und dann in der nächsten Runde bekommt der Gegner eine 1/1-Vanilla-Kreatur ohne Fähigkeiten und wir nehmen ihn dafür ein Permanent mit Manakosten bis 3 ab. Haben wir auch häufig gegen den
Gilded Drake eingetauscht, wenn der Gegner nichts besseres hatte.
Vedalken Plotter: Er ist sehr wichtig, damit der
Lich's Mirror funktioniert, denn wir wollen nicht mit 0 Ländern anfangen. Zudem lässt er sich nach dem Ausspielen prima mit dem Gegner tauschen (über
Legerdemain oder
Puca's Mischief) und dann mit
Man-o'-War zurückholen. Bleibt er bei uns, kann man ihn mit dem
Trusted Advisor jederzeit zurückholen und somit fast alle Länder tauschen. Wir selbst brauchen nur 2 blaue Mana... ...meist stört es den Gegner mehr als uns, insbesondere, wenn er Multicolor spielt und wir ihn von einer Farbe abschneiden. Auch sehr gut, wenn wir mit dem Spiel beginnen und er kein blau spielt: 2. Turn Boomerang -> sein eines ausgespieltes Land auf die Hand zurück, 3. Turn Veldalken Plotter und wir tauschen das erneut ausgespielte Land gegen eine Insel, für die er weniger Verwendung hat.
Gilded Drake: Kostet leider ein paar s, aber ist einfach stark. Unser Lieblings-Bounceziel, das richtig gespielt ganze Kreaturhorden des Gegners übernehmen kann. Wenn wir keinen Bounce haben, können wir uns den auch mit einer
Puca's Mischief leicht wieder holen.
Riftwing Cloudskate: Dauert leider ein wenig, ist aber in diesem Deck stärker als die
Galeerenqualle, da sie Permanents bounct anstatt nur Kreaturen, da sie bleibt, wenn wir zwischenzeitlich (mit einem LichŽs Mirror) sterben und weil sie fliegt und damit nach und nach den Gegner niederknüppelt.
Boomerang: Universell... ...insbesondere, die Fähigkeit in der zweiten Runde dem Gegner ein Land zu bouncen ist wertvoll, um ihn am Anfang zu behindern und uns mehr Zeit zu verschaffen.
Reality Strobe: Das Ding bleibt ewig, die einzige Möglichkeit es loszuwerden ist, es zu countern. Ist besonders effektiv, wenn zwei draußen sind oder dazu noch ein
JhoiraŽs Timebug.
Sage of Epityr: Gräbt tief und sorgt für Cardquality, erhöht die Chance in Runde zwei einen Boomerang zu haben (oder das zweite/dritte/vierte Land an eine passende Stelle zu legen). Da wir nach dem Lich Mirror zwar 7 Karten ziehen, aber keinen Mulligan nehmen dürfen, und wir ihn dann später noch wegtauschen können, ist der Junge für das Deck Gold wert.
JhoiraŽs Timebug: Beschleunigt uns etwas und gibt uns Kontrolle, die Effekte zu dem Zeitpunkt zu spielen, an dem wir sie brauchen. Zudem können wir es auch gegen Kreaturen oder Artefakte des Gegners eintauschen, da er die Fähigkeit wahrscheinlich kaum gebrauchen kann.
Ponder: Sorgt wie der Sage für die richtigen Karten... ...wenn man mit dem Sage nur Müll oder nur eine Karte gesehen hat, legt man diese nach oben und spielt in der nächsten Runde einen Ponder, um den Dreck weg zu mischen.
Sphinx of Jwar Isle: Ist unsere Alternative Win-Option... ...falls der Gegner partout mit nichts spielen will, mit dem wir ihn verprügeln oder schaden könnten.
4. Alternativen:
Splashs oder Varianten lohnen sich kaum, dass Deck müsste man recht ähnlich spielen, wie es hier dargestellt ist. Man könnte über einen Weiß-Splash nachdenken aufgrund von
Enlightened Tutor, aber der ist ja nicht Contest-Relevant. Stattdessen nutzen wir Cardquality um das zu kriegen, was wir wollen.
Karten, die es knapp nicht ins Deck schafften waren:
Political Trickery: Ist keine Kreatur und somit unter dem
Veldalken Plotter, den wir später noch gut tauschen können.
Cultural Exchange: Wäre eine möglichkeit, wenn wir viele Kreaturen spielen und eine andere Taktik verfolgen: Nicht ständig tauschen, sondern Battlefield mit Mini-Kreaturen vollmachen, den LichŽs Mirror spielen, das spielen (eventuell mit Grün-Splash für den Ramp, da 6 Mana doch recht viel sind) und dann absichtlich Selbstmorg begehen. Aber das würde wahrscheinlich nicht hinhauen...
Linessa, Zephyr Mage: Mag ich irgendwie, wäre aufgrund der Grandeur-Fähigkeit interessant, aber da müssten wir sie schon viermal spielen und der 4-Mana-Slot ist bereits gut ausgefüllt.
Llawan, Cephalid Empress: Unser Gegner hat meistens blaue Kreaturen, auch wenn er kein Blau spielt... ...das ist interessant. Zudem zerlegt die Karte Merfolk- oder Faerie-Decks ziemlich im Alleingang, wenn sie liegt. Aber 4-Mana-Slot ist besetzt und wir können sie nicht tauschen, denn wenn der Gegner sie irgendwie in die Hände kriegt ist das ziemlich dumm für uns. Wäre aber interessant für ein Sideboard.
Timid Drake: Eigentlich ein ideales Geschenk für unseren Gegner, aber liegt halt häufig nicht so lange.
Reality Acid: Wäre mit unseren vielen Vounce-Karten ein interessantes Removal... ...sollten wir keinen Bounce haben, lässt sich der Prozess über den Timebug beschleunigen. Aber wohl etwas zu aufwendig.
Avarice Totem: Hatte ich in ersten Versionen des Decks drin, aber die Fähigkeit ist einfach zu teuer. Ist in Verbindung mit Bounce-Effekten aber interessant, da wir hier auch als Instant uns Dinge des Gegners holen können. Auch eine der wenigen Karten, die gegen einen Emrakul wirken.
5. Testspiele:
-Kosten-erhöhen-Deck: 1-1
Das Deck basierte auf dem
Grand Arbiter Augustin IV,
Mana Chains,
Slow Motion und
Aura of Silence, wobei letztere Karte am nervigsten war. Das erste Spiel ging knapp an ihn, durch die Aura of Silence konnte ich meinen LichŽs Mirror nicht spielen, zudem hatte er früh den Grand Arbiter draußen und alles wurde teuerer, so das ich nicht wirklich ein Bein auf den Boden bekam.
Das zweite Spiel ging eindeutig an mich... ...er hatte den Grand Arbiter wieder draußen, den ich schnell per
Gilded Drake übernommen habe. Später kam mein LichŽs Mirror ins Spiel, aber er war hinüber, bevor dieser zum Einsatz kam.
Bearbeitet von Ghoul, 20. Februar 2011 - 21:30.